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115000-mal flogen die Pfeile

Das Swiss-Team mit Simon Beyeler, Irene Beyeler und Beat Müller (v.l.).

Sulgen. Während zehn Tagen war Sulgen die Hauptstadt der Armbrustschützen aus aller Welt. Eine erste Bilanz fällt überwiegend positiv aus.

 

Bericht: Arne Goebel

Damit das 20. Thurgauer Armbrustschützenfest mit Thurgauer, Schweizer und Welt-Meisterschaft reibungslos ablaufen konnte, waren rund 600 freiwillige Helfer während zehn Tagen am Grossanlass im Einsatz. Zusammen mit den Auf- und Abbauarbeiten haben sich die Einsätze der Helfer auf rund 12 000 Stunden summiert. Neben den Armbrustschützen waren auch Mitglieder befreundeter Vereine sowie Schüler, Eltern und Grosseltern im Dauereinsatz. Personalchef Claudio Antonazzo zeigte sich sehr zufrieden mit den Helfern und richtete an sie seinen Dank aus. «Sie waren sehr motiviert. Ohne ihren Einsatz wäre das Fest nicht so reibungslos über die Bühne gegangen.» Viel Lob gab es von den Schützen für die Infrastruktur. Die kurzen Wege im Auholz aber auch zum Feldschiessen in der Güttingersreuti in Weinfelden oder zur 10-Meter-Anlage in Berg wurden hervor gehoben. Auch das weit hinaus gedeckte Schiesszelt im Auholz wurde von den rund 1200 Teilnehmern geschätzt. Zudem herrschten bis auf die teilweise starken Winde optimale Schiessbedingungen. Markus Roth, OK-Präsident der WM, bezeichnet die Wettkämpfe als gelungen und zeigte sich sowohl mit dem Ablauf, als auch mit der Infrastruktur sehr zufrieden.

 

Die Besten hautnah erlebt

 

«Für die Schützen war der Anlass sehr interessant, denn sie konnten die Besten der Besten live und hautnah erleben und daraus wieder Lehren für die eigene Schiesstätigkeit ziehen», sagt OK-Mitglied Walter Schönholzer. Auch habe die Weltmeisterschaft Publikum aus der Region und Schützen anderer Schiessdisziplinen angezogen. Festsieger und Sportschütze Christof Carigiet wünscht sich in diesem Zusammenhang, dass die Zusammenarbeit über die Schiessdisziplinen hinaus gefördert werden soll. «Es sollte viel häufiger eine Kombination von Armbrust und Gewehr geben, denn eine bessere Ausbildung im Schiesssport, als auf der Armbrust gibt es nicht», so Carigiet.

 

5000 Flaschen Mineralwasser

 

Die Integration der Weltmeisterschaft war ein Glücksfall, so Walter Schönholzer. Die Tatsache, dass neben den beiden 100-Jahre-Jubiläen des Thurgauer Armbrustschützenverbandes und des ASV Sulgen zudem die Weltmeisterschaft, die Schweizermeisterschaft und andere wichtige Wettkämpfe ausgetragen wurden, hat zu einer hohen Medienpräsenz beigetragen. Neben umfangreicher Berichterstattung in den Printmedien gab es auch einige Radio- und Fernsehberichte über den Grossanlass. Wermutstropfen für die Organisatoren ist die Tatsache, dass sich der erwartete Besucheraufmarsch an den beiden 100-Jahr-Feiern in Grenzen gehalten hat. Als einen Grund für die eher enttäuschende Besucherzahl vermutet Walter Schönholzer, dass im Vorfeld der Veranstaltung zu wenig Werbung in Form von Plakaten gemacht wurde. Auch könnte der Ferienbeginn und das schöne Wetter eine Rolle gespielt haben. Indirekt haben sich die unter den Erwartungen gebliebenen Besucherzahlen auch auf die Festwirtschaft ausgewirkt. Bis jetzt liegen laut Schönholzer keine konkreten Zahlen vor. Er äusserte sich jedoch dahingehend, dass während des Festes vor allem Speisen konsumiert wurden, während der Getränkeumsatz geringer ausfiel, als vorgesehen. Insgesamt wurden 403 Kilogramm Fleisch, 2810 Würste, 700 Kilogramm Salate und 1100 Portionen Pommes frites gegessen. Konsumiert wurden 1500 Liter Bier, 750 Liter Saft und 5000 Flaschen Mineralwasser.

 

Tellspiltter

Wilhelm Tell in Sulgen

Es ist nun also tatsächlich schon vorbei, das Armbrustschützenfest in Sulgen. Die Tage sind im Fluge vergangen. Nach anfänglichem Heimweh nach dem frischen Kühl meiner Berge und den unergründlichen Tiefen des Vierwaldstättersees habe ich mich ganz gut eingelebt, hier in Mostindien.

Ja, ich habe den Thurgau in diesen knapp

zwei Wochen wirklich mal von einer ganz anderen Seite kennengelernt: als eine sehr gefällige Gegend. Das sagen übrigens auch die Russen, Letten und Japaner, die hier für ein paar Tage zu Gast waren. Und natürlich auch die Deutschen, Österreicher und all die anderen. Sie gehen mit einem durch und durch positiven Bild vom schönen Thurgau nach Hause. Gut gemacht, Sulgen!

Ja die Japaner. Mit ihnen werde ich wohl in nächster Zeit wieder viel zu tun haben. Jetzt, da die Sommer-Saison so richtig angefangen hat, erwartet man mich natürlich auf meinem Sockel im heimischen Altdorf. Das ist, für alle, die sich nicht so gut auskennen, im Herzen der Schweiz. Ganz in der Nähe ist die Eidgenossenschaft entstanden. Vom Rütlischwur habt Ihr sicher alle schon mal was gehört.
Also eben, jetzt werde ich zusammen mit meinem Sohn wieder gnädig von meinem Sockel hinunterlachen, wenn vor mir die neuesten Generationen von Digitalkameras gezückt werden. Aber ich gehe ja schon mit etwas Wehmut im Gepäck. So viele Gründe zum Feiern – so schnell kommt diese Gelegenheit nicht mehr. Und so viele schöne Fahnen. Und eine tolle Infrastruktur. Ehrlich, es hat mir ja sehr gut gefallen, was die Thurgauer hier auf die Beine gestellt haben. Ich habe mir sagen lassen, dass nicht alle Helferinnen und Helfer nur froh sind, dass alles vorbei ist. Es sei eben eine tolle Ablenkung vom Alltag gewesen, hat mir kürzlich eine freundliche Dame gestanden und ihr volles Service-Tablett durch die Leute balanciert.
Froh sind aber bestimmt jene Damen, die in auffälligem Grün gekleidet für manches Kopfschütteln gesorgt haben. Ich möchte ja Mäuschen spielen, bei den Ehren-Maiden zu Hause. Ob das ungewohnte Gewand wohl nun zuunterst im Schrank verschwindet? Oder gar gleich in der Altkleidersammlung?
 

Euer Wilhelm Tell

 

Christof Carigient ist Festsieger

Festsieger Christof Carigiet, flankiert von Bruno Inauen (li.) und Renato Harlacher (re.).
 

Sulgen. In einem spannenden Final über 30 Schuss gewann Christof Carigiet aus Embrach mit einer starken Leistung den Titel beim Thurgauer Armbrustschützenfest vor Bruno Inauen aus Illighausen.

 

Bericht: Walter Schönholzer


Der Final um den Festsieger konnte bei hervorragenden äusseren Bedingungen geschossen werden. Der bekannte Gewehrschütze Christof Carigiet aus Embrach zeigte sich in einer hervorragenden Form. In der ersten Passe erzielte er 98, in der zweiten 100 und schloss die dritte Passe mit 97 ab. Das Finalresultat von 295 Punkten reichte ihm zum Gesamttotal von 590,250 Punkten. Er darf sich verdient Festsieger 20. Thurgauer Armbrustschützenfest nennen. Dass er am gleichen Tag auch noch am Final zum Festsieger am 68. Thurgauer Kantonalschützenfest in Märstetten teilnehmen konnte, zeigte, in welch hervorragender Form sich Carigiet momentan befindet. Bruno Inauen aus Illighausen startete verhalten und musste in der ersten Passe sogar eine Acht hinnehmen. Dann aber drehte Inauen auf und reihte in der Folge Zehner an Zehner. Er konnte den Finalwettkampf mit 294 Punkten beenden. Mit dem Gesamttotal von 588,500 Punkten belegte er verdient den zweiten Rang. Die Leistung von Bruno Inauen ist deshalb besonders bemerkenswert, weil er als OK-Mitglied während zehn Tagen für den Schiessbetrieb verantwortlich zeichnete und man daher kaum von einer optimalen Vorbereitung reden konnte. Detaillierte Ranglisten zum Armbrustschützenfest finden sich im Internet unter
sulgen08.asvsulgen.ch.
 


Festsieger Bürglen

Die Armbrustschützen aus Bürglen zeigten eine starke Leistung und gewannen mit 58,275 Punkten den Titel des Festsiegers. Sie verteidigten damit den Titel vom Eidgenössischen in Ettiswil erfolgreich. Die Bürgler Armbrustschützen haben nicht nur das höchste Sektionsresultat aller 101 teilnehmenden Vereine erzielt, sondern mit 25 Schützen auch am zweitmeisten Teilnehmer aller Armbrustschützenvereine verzeichnet. In der höchsten Stärkeklasse überzeugten auch die Festorganisatoren aus Sulgen mit dem guten 13. Rang. In der zweiten Stärkeklasse gelang der Sektion Buhwil-Neukirch mit 56,433 Punkten der sehr gute 4. Rang. (ws)

 

«Schönes Hobby und Spitzensport»

Jeder Meter Crèmeschnitte steht für zehn Jahre Thurgauer Armbrustschützenverband.
 

Sulgen. Im Rahmen des 20. Thurgauer Armbrustschützenfestes hat der Thurgauer Armbustschützenverband sein 100-jähriges Bestehen gefeiert.

 

Bericht: Arne Goebel


Anstelle von Festansprachen haben Verbandpräsident Marcel Tobler, EASV-Präsident Andreas Burkhalter, Schweizer Meisterin Elite, Silvia Guignard-Schnyder und Sportamtschef Peter Bär mit Moderator Christoph Sutter über den Armbrustsport diskutiert. Marcel Tobler blickte in der Verbandsgeschichte zurück. In der Gründungszeit habe es noch keine klaren Wettbewerbsregeln gegeben. «Die Kränze hat man nach Belieben vergeben», so Tobler. Im Hinblick auf die ausgetragene Weltmeisterschaft sprach Andreas Burkhalter von einem tadellos organisierten Anlass. «Man hat den Besuchern aufzeigen können, dass Armbrustschiessen ein schönes Hobby, aber auch ein Spitzensport sein kann. Auch hatten die Besucher die Gelegenheit, hinter die Kulissen zu schauen.»


Zu «Tell-lastig»

Nach Ansicht des Präsidenten des Eidgenössichen Armbrustschützenverbandes Andreas Burkhalter sei die Armbrust für Aussenstehende zu «Tell-lastig». «Im Vergleich zu den rein Schweizerischen Sportarten wie Hornussen oder Schwingen ist das Armbrustschiessen eine internationale Angelegenheit. Das hat auch die Weltmeisterschaft gezeigt. Russland war beispielsweise mit einer grösseren Delegation beteiligt, als Tells Brüder und Schwestern.» Auf die Frage nach der Entstehung der Armbrust herrschte Unschlüssigkeit. Silvia Guignard-Schnyder erklärte, dass die Armbrust weit vor Christi Geburt in China ihren Ursprung hatte. Markus Roth, OK-Präsident der Weltmeisterschaft, dankte dem Thurgauer Verband. «Wenn wir nicht auf dieser Anlage hätten schiessen dürfen, hätte die WM hier in der Schweiz nicht stattfinden können.» In seiner Funktion als Präsident des Zürcher Verbandes überbrachte er zudem Glückwünsche an Marcel Tobler. Heini Füllemann, Präsident des Thurgauer Kantonalmusikverbandes, gratulierte den Thurgauer Armbrustschützen zu ihrem 100-jährigen Bestehen und übergab Tobler einen Scheck für die Jugendarbeit. Dem schloss sich auch der Verbandspräsident der Berner Armbrustschützen an. Auch er übergab den Thurgauern einen «Batzen».


Zehn Meter Crèmeschnitte

Im Rahmen der Jubiläumsfeier sorgten drei Auftritte von Hampi Krüsi sowie die von den Sulger Jungschützen aufgeführte Tell-Show für Unterhaltung. Als Überraschung wurde mit Wunderkerzen eine zehn Meter lange Crèmeschnitte präsentiert. «Jeder Meter steht für zehn Jahre Thurgauer Armbrustschützenverband», erklärte Marcel Tobler. Danach durften sich die Ehrengäste ein Stück des Kuchens nehmen.

 

 

Schützenengel im Hintergrund

Einige der zahlreichen Helfer

Sulgen. Zahlreiche freiwillige Hände sorgen am Kantonalen Armbrustschützenfest in Sulgen für einen reibungslosen Ablauf. Für die WM waren zusätzliche Helfer im Einsatz.

 

Bericht: Deborah Berweger


Sein Herz schlägt für die Armbrust. Darum ist es für Pascal Schweiss, Mitglied des Armbrustschützenvereins Sulgen, eine Selbstverständlichkeit, beim Kantonalen Armbrustschützenfest dabei zu sein. «Ich habe extra zwei Wochen Ferien genommen», sagt er. Doch Ferien hat er nicht. Im Gegenteil. Als Verantwortlicher für den Verkehr steht er jeweils bereits ab 5.30 Uhr bis abends gegen 23 Uhr auf dem Festgelände. Täglich ist dort auch Alice Künzle, Bischofszell, anzutreffen. Sie ist keine Schützin und kennt sich in dieser Sportart auch nicht gut aus. Doch sie putzt gerne. Und zum Putzen gibt es bei solch einem Grossanlass viel. Die Böden und die Bar im Festzelt zum Beispiel.


600 Helferinnen und Helfer

Zahlreiche Kinder sind mit blauen Helfer-T-Shirts oder Jacken ausgerüstet. Sie sind Kuriere oder Warner. Die Schwestern Michelle und Jasmin Schönholzer, Mitglieder des Armbrustschützenvereins Buhwil-Neukirch, sind mit ihrem Job zufrieden. «Wir sind Warner und deshalb ganz nahe bei den Schützen dabei.» Die Resultate der Schützen schreiben sie in ein Büchlein nieder. Ein Kurier bringt dieses zusammen mit der Karton-Wettkampfscheibe ins Wettkampfbüro. Der Lohn: 1.50 Franken Sackgeld pro Stunde und gratis Verpflegung.


Der unbeliebteste Job

«Es war gar nicht so einfach, so viele Helfer aufzutreiben», so Antonazzo. Man habe mehrmals Aufrufe bei den Vereinen in der Umgebung, der Dorfbevölkerung und Schulklassen gemacht. Nach und nach kamen sie dann eingetrudelt, die Anmeldungen. Die grössere Herausforderung als genügend Köche, Ehrendamen, Aufbauhelfer, Putzpersonal, Kuriere, Büroleute, Warner, Standchefs oder Verkehrskadetten zu finden, sei die Zusammenstellung des OK gewesen. Viele hätten Respekt, eine solche Aufgabe zu übernehmen, da sie einen grösseren Zeitaufwand mit sich bringe. Für die Weltmeisterschaft sei ein zusätzliches OK gebildet worden, erklärt Claudio Antonazzo. Dieses habe selber nach weiteren Helfern gesucht.

 

 

Feierlicher Abschied der Athleten

Die Medaillen Übergabe.

Sulgen. Die Austragung der Welt-meisterschaft im Armbrustschiessen
endete mit einer festlichen Sieger-
ehrung im Auholzsaal. Die Schweizer Athleten standen gleich mehrmals
zu oberst auf dem Podest.

 

Bericht: Arne Goebel


Als Anderas Schneider das Podest auf der Bühne des Auholzsaals erklomm, erklang der Schweizerpsalm zum ersten Mal. Schneider erzielte bei den Junioren 30 Meter kniend 284 Punkte. In der Gesamtwertung U23 30 Meter stand erstmals eine Schweizer Mannschaft zu oberst auf dem Podest, flankiert von Russland und Österreich. Nicolas Roullier und Fabian Egger belegten die beiden ersten Plätze in dieser Disziplin kniend. Desweiteren erzielte die Schweiz als Team Open Class 30 Meter den ersten Rang. In der Stehend-Disziplin klassierte sich Simon Beyeler hinter den beiden Ungarn Péter Sidi und Péter Somogyi. In der Kniend-Disziplin konnte er jedoch mit 298 Punkten den von Monika Zahnd gehaltenen Weltrekord egalisieren. Neben ihm führen in dieser Disziplin Silvia Guignard-Schyder und Irene Beyeler die Spitze an.


In Sulgen wohlgefühlt

In seiner Ansprache dankte der Präsident der Weltmeisterschaft, Markus Roth, für die von sportlichen und fairen Wettkämpfen geprägte WM. «Obwohl Verbesserungspotenzial am einen oder anderen Ort festgestellt werden konnte, sind wir ingesamt sehr zufrieden mit dem Anlass und sehr zufrieden mit den Leistungen unserer Athleten», betonte Roth und bezeichnete die in Sulgen ausgetragene Weltmeisterschaft als einen Höhepunkt für den Armbrustsport. Zudem richtete er seinen Dank an Sponsoren, das OK und die Helfer: «Wir haben uns wohlgefühlt in Sulgen. Vielen Dank für alles.»


Erfreut über viele Zuschauer


Auch Schiessleiter Christian Vetterli schloss sich Roth an und dankte für die Austragung der WM. Viele Teilnehmer zeigten sich erfreut über das grosse Zuschauerinteresse am Armbrustsport.

 

 

Simon Beyeler ist Doppelweltmeister

Der Doppelweltmeister Simon Beyeler (SUI)

Sulgen. Die Schweizer Armbrustschützen konnten ihren Heimvorteil ausnützen und dominierten das Geschehen – vor allem in den 30m-Konkurrenzen – klar. Mit Simon Beyeler hatten sie zudem den treffsichersten Schützen in ihren Reihen.

 

Bericht: Paul Gantenbein


Das Schweizer Team holte gesamthaft 20 Medaillen (6 mal Gold, 7 mal Silber, 7 mal Bronze) und klassierte sich in der Nationenwertung klar vor Deutschland (13) und Russland (10). Einzig in den 10m-Disziplinen offenbarten sich gewisse Stehendschwächen, dort war die Konkurrenz klar besser. Doch das Stehenddefizit – die Wettkämpfe beginnen immer in der schwierigen Stehendstellung – konnte mit der Kniendstärke jedes Mal mehr als wettgemacht werden.


Beyeler der Kniendspezialist

Zum Finalschiessen waren die Ranghöchsten acht aus den beiden Stellungen kniend/stehend zugelassen. Sehr erfreulich für das Heimpublikum: die ersten drei Plätze wurden durch die Schweizer Simon Beyeler, Silvia Guignard-Schnyder und Irene Beyeler belegt. Simon Beyeler dominierte das Kniendschiessen fast nach Belieben, egalisierte mit 298 Punkten den Weltrekord und lag vor dem zeitlimitierten Finalschiessen mit 12 Punkten Vorsprung fast uneinholbar an der Spitze.
 

Geringe Betetiligung

Die Aussichten für die Zukunft des Armbrustmatchschiessens sind jedoch nicht sehr erfreulich, die Beteiligung war nicht berauschend. Ehemals starke Armbrustnationen wie Deutschland, Frankreich und Österreich agieren heute eher auf Sparflamme und selbst der Verweis auf mögliche Absenzen wegen der anstehenden Olympischen Spiele scheint nicht sehr überzeugend. Möglich, dass der in Sulgen neu gewählte IAU-Präsident
Gérard Boutteville (Frankreich) neuen Wind in die verkrusteten Strukturen des Weltverbandes bringen kann.

 

Schützenhilfe aus Russland

Markus Roth (rechts) übergibt Paul Gubler die CD.

Sulgen. Feierlich soll es zu und her gehen, wenn die Sieger der Armbrust-WM heute abend ihre Medaillen erhalten. Gleich mehrere Leute haben sich dafür eingesetzt, dass Hymnen und Flaggen rechtzeitig bereit sind.

Bericht: Rita Kohn


Gleich nachdem die Anmeldungen der verschiedenen Nationen zur Armbrust-Weltmeisterschaft eingegangen waren, hat sich OK-Präsident Markus Roth daran gemacht, die entsprechenden Landeshymnen zusammenzutragen. Schliesslich soll die Siegerehrung eine feierliche Angelegenheit sein, bei der weder Fahnenaufzug noch Hymnen fehlen dürfen. «11 Hymnen musste ich beschaffen, 7 davon kamen auch verhältnismässig schnell», erzählt Markus Roth. Bei den vier säumigen Nationen habe er zunächst mal nachgefragt, die Hymnen blieben aber aus. Da kam Schützenhilfe aus Russland. «Der Vertreter der russischen Mannschaft, mit dem ich schon bezüglich Anmeldung Kontakt hatte, meldete sich bei mir und frage nach, ob ich alle Hymnen zusammen hätte», lacht der OK-Präsident. Als er ihm sein Problem schilderte, konnte der Russe aushelfen. «Er sammelt die Hymnen und konnte mir die vier fehlenden problemlos zustellen.» So waren also alle Hymnen rechtzeitig in Sulgen. 45 Sekunden lang werden sie heute abend jeweils gespielt. «Wir haben das so mit den Nationenvertretern vereinbart», versichert Markus Roth. Denn einfach kürzen – manche der Hymnen sind bis fünf Minuten lang – kam für ihn nicht in Frage. Immerhin gehe es hier um etwas sehr Pathetisches.

Den richtigen Knopf drücken


Inzwischen hat Markus Roth die Hymnen an Paul Gubler weitergegeben, der zusammen mit einem Techniker dafür verantwortlich ist, dass rechtzeitig der richtige Knopf gedrückt beziehungsweise die richtige Zahl eingegeben wird. «Wir haben alle Hymnen auf ein Masterband kopiert und sie in Lautstärke und Qualität aufeinander abgestimmt», sagt Paul Gubler. Schliesslich hätten sie mehrere CDs gepresst, von denen heute abend die Hymnen abgespielt werden. «Jede Nation hat einen Zahlencode erhalten. So können wir sicher sein, dass nicht die falsche Hymne abgespielt wird», erklärt Paul Gubler. Immerhin 19mal steht ein Weltmeister auf dem Siegertreppchen, das heisst also 19 Fahnenaufzüge und Hymnen. Denn insgesamt werden in 19 Kategorien die Besten der Welt gekürt. Die Hymne gespielt wird jeweils nur für den Sieger, Fahnen aufgezogen werden auch für den Zweit- und Drittplazierten jeder Kategorie.

Leihweise erhalten


Nebst den Hymnen galt es aber auch, von jeder Nation vier Landesflaggen zu bekommen. Eine davon hängt an den speziellen Fahnenstangen, ein Dreiersatz liegt im Auholzsaal, wo die Siegerehrung stattfindet, bereit. «Manfred Schweiss vom ASV Sulgen hat uns die Fahnen organisiert», ist Markus Roth dankbar. Sie dürften die Fahnen leihweise nutzen und sie nachher wieder zurückgeben. So bleiben die Fahnen nach der WM nicht in irgendeinem Archiv liegen.

 

Vom Gewehr zur Armbrust

Irene Beyeler (rechts) im Gespräch

Sulgen. Der Ungar Peter Sidi hat an der Armbrust-WM den 10-m-Indoor-Titel gewonnen. Auch der Schweizer Delegation gehören Athleten an, die in Peking am Start sein werden.

Bericht: Urs Huwyler


Irgendwann tauchen sie an einer Armbrust-WM in den Diskussionen auf: Der Schweizer Nationalheld Wilhelm Tell und sein berühmter Apfelschuss. «Mit den heutigen High-Tech-Sportgeräten wäre es kein Problem mehr, den Apfel zu treffen», sagt die Zürcherin Silvia Guignard, die im 10-m-Final als beste Schweizerin Vierte wurde. Allerdings spiele die Geschichte für sie keine Rolle. «Wir betreiben einen Sport auf internationalem Niveau. Es geht dabei um Höchstleistungen wie in andern Disziplinen, obwohl es sich um einen nichtolympischen Sport handelt.»

Auf der Teilnehmerliste figurieren in einigen Nationen Schützinnen und Schützen, die in einem Monat an den Olympischen Spielen um Medaillen kämpfen werden. Zum Beispiel der mehrfache Welt- und Europameister Peter Sidi aus Ungarn, der mit dem Luftgewehr zu den Favoriten zählt. Auch Irene Beyeler aus Schwarzenburg hat sich entschieden, die Saison nicht anders zu planen als in den Vorjahren: «Olympia ist wichtig, doch es gibt noch andere Wettkämpfe. Die Armbrust-WM sehe ich als Test an. Zudem fühle ich mich in diesem Umfeld besonders wohl.»

«Besondere Atmosphäre»


Schweizer Meisterin Sonja Haller geht es gleich wie ihre Teamkollegin: «Die Armbrustschützen sind eine grosse Familie. Wir betreiben zwar Leistungssport in einer besonderen Atmosphäre.» Allmählich drängen auch junge Kaderathleten aus dem Schiesssportverband in die Armbrust-Teams. «Die Disziplinen sind ähnlich. Deshalb ist es möglich, ohne spezifisches Training vom Gewehr zur Armbrust zu wechseln», sagen Beat Müller und Simon Beyeler, die beide einen Quotenplatz für Peking erzielten und über 10 m auf der Anlage in Sulgen im Final standen.

Mit Nicolas Rouiller und Marco Poffet wechselten zwischenzeitlich zwei erfolgreiche Gewehr-Junioren. Rouiller wird an der Junioren-EM altersbedingt den 50-m-Liegend-EM-Titel aus dem Vorjahr verlieren. «Dafür bin ich mit der Armbrust U23-Kniend-Weltmeister. Mir fehlte über den Sommer die Herausforderung. Deshalb versuchte ich es mit einem neuen Sportgerät», sagt der Freiburger. «Ein solcher Exploit ist möglich», sagt seine Vorgängerin Irene Beyeler, «weil es sich bei Nicolas oder Marco um Ausnahmetalente handelt.»

Herisauer Weltmeister


Dass der Stellenwert des Armbrustschiessens in der Öffentlichkeit nicht besonders hoch ist, stört die WM-Teilnehmer nicht. «Dies ist eine weitere Eigenart unseres Sports. Er wird nach aussen kaum wahrgenommen, obwohl die Armbrust in der Schweiz immer und überall präsent ist», sagt Sonja Haller.

Von den Eidgenossen werden wegen Wilhelm Tell besondere Erfolge erwartet. Am ersten WM-Tag wurden die Nachkommen den Erwartungen vor allem beim Nachwuchs gerecht. Mit Andreas Schneider gewann ein Herisauer den Junioren-Einzel-Titel in der Kniend-Stellung. Clubkollege Tino Good gehörte dem U23-Weltmeister-Team an.
 

 

Präsidium im Visier

Der jetzige Präsident:

Chris Aston

Schönengrund. Trainer der Schweizer Nationalmannschaft der Armbrustschützen war Christian Vetterli schon zweimal. Nun will der frischpensionierte Lehrer aus Schönengrund Präsident des Weltverbandes werden.

Bericht: David Scarano


Für Christian Vetterli wäre es ein nahtloser Übergang: Am letzten Freitag ging seine berufliche Laufbahn zu Ende. Mit 63 Jahren trat der Berufswahllehrer in den wohlverdienten Ruhestand. Heute könnte ein neuer Lebensabschnitt beginnen. Im Rahmen der Armbrust-Weltmeisterschaft findet in Sulgen die Generalversammlung des Weltverbandes statt, bei der die Delegierten einen neuen Präsidenten bestimmen müssen. Zwei Kandidaten stellen sich zur Wahl. Einer davon ist Christian Vetterli.

Deutsch: Kein Nachteil


Der Schönengründler rechnet sich durchaus Chancen aus. Einerseits spricht eine gewisse Tradition für den Schweizer und gegen seinen Kontrahenten aus Frankreich. Andererseits verfügt Christian Vetterli über eine grosse internationale Reputation. Er war Trainer der erfolgreichen Schweizer Nationalmannschaft und Coach der kanadischen Landesauswahl. Nicht zu unterschätzen ist im weiteren sein sprachlicher Hintergrund. Christian Vetterli spricht drei Sprachen fliessend: Neben seiner Muttersprache Deutsch auch Englisch und Französisch. Und das Deutsche könnte für einmal kein Nachteil sein. Der Weltverband ist deutsch geprägt. Beispielsweise wurde er in Deutschland gegründet. Und noch heute trägt die Vereinigung in Zeiten grassierender «Verenglischung» (National Hockey League, Challenge League usw.) nach wie vor die offizielle deutsche Bezeichnung «Internationale Armbrustschützen- Union». Falls er heute gewählt wird, hat sich Christian Vetterli einiges vorgenommen. Er will unter anderem die Strukturen und die Finanzlage verbessern sowie die «World Crossbow Shooting Association» zurück ins Boot holen. Vor Jahren spalteten sich einige Nationen ab und gründeten einen eigenen Verband.

Der Zufall spielte häufig mit


Aber wie kommt ein Schönengründler dazu, für das Präsidentenamt eines Weltverbandes zu kandidieren? Gesucht hat er das Amt nicht. «Ich wurde von den Präsidenten der beiden Schweizer Verbände angefragt und habe zugesagt. Zeit hätte ich ja genug», sagt Christian Vetterli. Diese glückliche Fügung ist für seine Armbrust-Karriere nicht ungewöhnlich. Bereits der erste Kontakt mit der Sportart verdankte er dem Zufall. 1976 fand in seiner Wohngemeinde Schönengrund das Eidgenössische Armbrustschützen-Fest statt, ein grosser Anlass für die kleine Ausserrhoder Gemeinde. Wie so häufig in Dörfern war die Mithilfe aus der Bevölkerung gross. Auch Lehrer Vetterli engagierte sich im OK. Danach ging es schnell, sehr schnell sogar. Kurz nach dem Eidgenössischen trat er als Aktiver in den Armbrustschützen-Verein ein. Bereits wenige Monate später war er Trainer der Schweizer Nationalmannschaft. Auch hier wurde er angefragt. Ausschlaggebend war unter anderem, dass er als Lehrer über die passenden didaktischen Fähigkeiten verfügte. Dieses Amt hatte er vier Jahre inne. Anschliessend wurde er Coach der kanadischen Auswahl. «Ich war eine Art Entwicklungshelfer», sagt der 63jährige. Es folgte eine mehrjährige schöpferische Pause als Trainer. Danach kehrte er 1993 zur Schweizer Nati zurück. Unter seiner Ägide erlebte die Equipe bis 2005 eine ihrer erfolgreichsten Zeiten, die mit diversen Welt- und Europameistertiteln gespickt war. «Ich war nur ein kleines Rädchen», sagt er bescheiden. Als Aktiver war er nicht ganz so erfolgreich. Immerhin schaffte er während seiner Pause als Trainer 1982 den Sprung ins Nati-Kader. Christian Vetterli greift heute noch zur Armbrust, aber nicht mehr so oft wie früher. Er schiesst 10-Meter-Match, die 30-Meter-Distanz hat er vor zwei Jahren aufgegeben. Dafür hat er mit dem Golfsport begonnen und dabei «ein neues Lebensgefühl entdeckt.» Trotzdem: Sein Herzblut gehört der Armbrust. Und für diese will er sich weiter einsetzen, am liebsten als Präsident des Weltverbandes.

 

«Schönste Gemeinde im Thurgau»

Der Start des Umzuges

Sulgen. Feierlicher hätte es wahrlich kaum mehr sein können: Mit einem Umzug und Ansprachen würdigten die Schweizer Armbrustszene und die Thurgauer Politik das grosse Fest in Sulgen.

Bericht: Rita Kohn


«Heute ist Sulgen die schönste Gemeinde im Thurgau», sagte Gemeindeammann Hans Ziegler nicht ohne Stolz. Mehrere Dutzend Fahnen, die nach dem Umzug vom Bahnhof zum Festplatz in der Galerie des Auholzsaals ausgehängt waren, zeigten tatsächlich ein farbenprächtiges Bild. Die vielen lachenden Gesichter, die vielen bekannten Gesichter und die vielen staunenden Gesichter gaben dem ganzen Festakt ein zusätzliches Gewicht. Immerhin: Sowohl Ständerat Philipp Stähelin als auch Nationalrat Werner Messmer, Regierungsrätin Monika Knill und Regierungsrat Jakob Stark waren unter denjenigen, die Sulgen ihre Aufwartung machten. Zudem waren der Einladung zahlreiche Vertreter der Armbrustvereine aus der ganzen Schweiz gefolgt. Sie alle zeigten sich begeistert ob des Festplatzes, den sie in Sulgen angetroffen haben.

Drang zur Freiheit


Regierungsrat Jakob Stark wies auf die Verbindung von Tradition und Hightech hin, die gerade bei der Armbrust zum Ausdruck komme. Hier stehe Wilhelm Tell für den Drang zur Freiheit und den Willen zur Selbstbehauptung. Etwas, was auch für den Thurgau gelte. Denn dieser müsse sich zwischen Zürich und St. Gallen behaupten und verhindern, längerfristig auseinandergerissen zu werden. Der Tradition gegenüber stehe die Hightech mit den heutigen Armbrüsten, die höchste Präzision erlaubten. Auch im Thurgau spiele Hightech eine grosse Rolle, würden doch Spitzenunternehmen aus dieser Sparte den Ruf des Thurgaus in die ganze Welt hinaustragen. Jakob Stark nutzte auch die Gelegenheit, für das kommende T14-Projekt zu werben und anzukündigen, der Regierungsrat werde ein Projekt vorlegen, das der intakten Thurgauer Landschaft Sorge trage.

Kitt und Kameradschaft


Ein Kantonales gebe Kitt und Kameradschaft, meinte Marcel Tobler, Kantonalpräsident der Thurgauer Armbrustschützen. Er dankte Sulgen dafür, mit der Durchführung des Kantonalen den Weg auch für die Durchführung der Weltmeisterschaft geebnet zu haben. «Nur an einem solch grossen Fest können wir spannende Wettkämpfe miterleben.» Der Kanton Thurgau sei es gewohnt, grossartige Feste zu erleben, und das Armbrustschützenfest in Sulgen reihe sich hier nahtlos ein.

Auch Regierungsrat Jakob Stark hatte die Leistung der Thurgauer Armbrustschützen gewürdigt, die im Schnitt alle fünf Jahre ein Kantonales organisiert hätten.

«Der Teller ist ganz»


1999 fand in Bürglen das letzte Kantonale Armbrustschützenfest statt. Dieser Verein überbrachte nun den Kollegen aus Sulgen die Kantonalfahne und verabschiedete diese feierlich mit einem Fahnengruss. Ebenso feierlich wurde die Fahne in Sulgen willkommen geheissen. Ein beachtlicher Geldbetrag in die Kasse des ASV Sulgen sowie ein kunstvoll gestalteter Teller waren die Gastgeschenke, die Bürglen mitbrachte. Die kunstvolle Gestaltung des Tellers bewegte Hans Ziegler, der als OK-Chef des Kantonalen die Geschenke entgegennahm, der grossen Festgemeinde zu versichern: «Der Teller ist ganz.»

Mit einem bunten Showprogramm und den Klängen der Musikgesellschaft Sulgen, die für einen stimmungsvollen Rahmen über den ganzen Anlass hinweg gesorgt hatte, liessen die Gäste den offiziellen Tag gemütlich ausklingen.

 

Symbol für Zusammenhalt

Die neue Fahne.

Sulgen. Eine in den Farben Gelb, Grün, Rot und Weiss gehaltene Fahne stellt das Geschenk dar, das sich die Armbrustschützen von Sulgen zum 100. Geburtstag des Vereins gemacht haben. Sie wurde feierlich geweiht.

Bericht: Arne Goebel



Claudio Antonazzo, Präsident des ASV Sulgen, sprach am Samstagabend im Auholzsaal von einem besonderen Anlass, der sich nach 60 Jahren wiederholt. Am 20. Juni 1948, zum 40-Jahr-Jubiläum des Armbrustschützenvereins Sulgen, das im Rahmen des 13. Kantonalen Armbrustschützenfestes stattfand, wurde die erste Vereinsfahne geweiht. Damals wie heute stand der ASV Bürglen Pate. Die Fahne sei, so Antonazzo, für einen Verein ein wichtiges Utensil. «Der Verein steht geschlossen hinter der Fahne. Man freut sich geschlossen unter der Fahne, wie bei der Hochzeit eines Vereinskameraden, aber man nimmt auch geschlossen Abschied unter der Fahne», sagte der Präsident des ASV Sulgen. «Ich bin stolz, ein Symbol einzuweihen, das unseren Zusammenhalt besiegelt», fügte er hinzu.

Glückwünsche für die Zukunft


Jakob Stark, selbst langjähriger Armbrustschütze, überbrachte Grüsse und Glückwünsche des Regierungsrates. «Ich habe 1986 im OK des Eidgenössischen in Sulgen mitgearbeitet. Schon damals gab es hier tatkräftige Leute», sagte Stark. Er sprach dem Verein Dank und Anerkennung aus, ein so grosses Fest und die Austragung der Weltmeisterschaft realisieren zu können, welche positive Auswirkungen auf die Gemeinde und die Region habe. Gemeindeammann und OK-Präsident des 20. Thurgauer Armbrustschützenfestes Hans Ziegler wünschte dem Verein «unter der neuen Fahne viel Glück und Segen». Den ASV Sulgen, der in den vergangenen hundert Jahren Höhen und Tiefen erlebt habe, bezeichnete Ziegler als einen friedlichen und hilfsbereiten Verein. Im Anschluss an seine Ansprache übergab Ziegler Antonazzo einen finanziellen Beitrag der Gemeinde für die neue Vereinsfahne.

«Ohne Kantonales keine WM»


Andreas Burkhalter, Präsident des Eidgenössischen Armbrustschützenverbandes, sprach ebenfalls Dank und hohe Anerkennung für die Austragung der nationalen und internationalen Wettkämpfe aus. «Mit der Fahnenweihe haben wir die Gewissheit, auch in Zukunft zu unserem Sport zu stehen», betonte Burkhalter.

Markus Roth, OK-Präsident der diesjährigen Armbrust-Weltmeisterschaft, übergab Claudio Antonazzo die erste Ehrenmedaille der WM 2008. «Während andere Vereine zu ihrem 100-Jahr-Jubiläum eine Vereinsreise machen oder zusammen essen gehen, hat sich der ASV Sulgen anders entschieden und ein kantonales Schützenfest organisiert. Ohne Kantonales hätte es auch keine WM gegeben», sagte Roth. Fahnengötti Patrick Frick von der TKB Sulgen freute sich, dass der ASV Sulgen mithelfe, das Dorfleben zu pflegen. Während die TKB den Grossteil der Kosten für die Fahne übernommen hat, hob Antonazzo auch kleinere Beträge hervor und verwies auf eine Jungschützin, die sich mit ihrem Sackgeld an der Fahne beteiligt hatte.

Spitze Bemerkungen


Der Abend wurde von der Musikgesellschaft Sulgen-Schönenberg-Kradolf, dem Männerchor sowie dem Jodelcub Sulgen musikalisch umrahmt. Die Nachwuchsschützen gaben mit ihrer «Tell-Show» einen nicht ganz ernst gemeinten Einblick in ihr Training. Sängerin und Bauchrednerin Karin Ettlinger moderierte zusammen mit ihrem «Chico», der sich immer wieder zu spitzen Bemerkungen hinreissen liess, den Anlass im zu zwei Dritteln gefüllten Auholzsaal. EASV-Zentralpräsident Andreas Burkhalter zeigte sich enttäuscht darüber, dass nur wenige der angereisten Schützen den 100. Geburtstag des ASV Sulgen mitfeierten.

 

Die Pfeile fliegen

Claudio Antonazzo vom ASV Sulgen erreichte im Final den 2. Rang.

Sulgen. Viele Helferinnen und Helfer arbeiteten während Wochen darauf hin, nun können sie die Früchte ihrer Bemühungen ernten: Das grosse Armbrustschützenfest ist eröffnet.

 

Bericht: Rita Kohn /Arne Goebel

 

«Hatten Sie schon einmal eine Armbrust in der Hand?» Eine Frage, die wohl die meisten Gäste am späten Mittwochnachmittag in Sulgen mehrfach zu hören bekamen. Viele von ihnen hatten nicht und so wurde das Gästeschiessen, mit dem der
grösste Armbrustschützen-Anlass der Schweiz seinen Auftakt erlebte, zu einem ganz neuen Erlebnis.

 

«Ich habe getroffen»

 

Das beglückte «Sieh mal, ich habe getroffen», das da und dort daraufhin zu hören war, entlockte den Instruktoren ein wohlwollendes Schmunzeln. Sie erinnerten sich an ihren ersten Schuss auf die Scheibe, staunten ob der Naturtalente und trösteten jene, denen die Armbrust nicht wirklich näherkommen wollte. Das Ziel aber war erreicht. Die Sponsoren und Gäste, die zum Auftakt-Schiessen geladen waren, konnten sich ein Bild von dieser Randsportart machen.

 

Höchstleistung gezeigt

 

So richtig zur Sache ging es, als ein etwas kühleres Lüftchen durch das grosse Zelt strich, in dem die 43 Schiessplätze eingerichtet waren. Dort hiess es für all jene, die sich bei den Thurgauer Meisterschaften für den Final qualifiziert hatten, Höchstleistung zu zeigen. Den ersten Rang im Final 30 m kniend erzielte Bruno Inauen aus Neuwilen mit 291 Punkten, Rang 2 Claudio Antonazzo mit 288 Punkten, gefolgt von Markus Eugster (286 Punkte), beide Sulgen. Rang 4 belegte Edi Schmid aus Frauenfeld, die drei Bürgler René Keiser, Andreas Wüst und Iwan Eberhart errangen die folgenden Plätze. Im Final der Junioren standen die Schwestern Petra (281 Punkte) und Claudia Kneubühl (273) aus Frauenfeld zuoberst auf dem Podest. Der Bürgler Andreas Brunnenmeister erreichte mit 273 Punkten den 3. Rang.

 

Woher kommt der Weltmeister?

Bereit zum Schiessen: Im grossen, temporären Schützenstand stehen 50 Scheiben bereit, auf denen die Meisterschaften ausgetragen werden

Sulgen. Kommt der Armbrust-Weltmeister aus Russland? Oder aus Israel? Oder doch aus der Schweiz? In rund einer Woche steht fest, welche Landeshymne zur Ehrung gespielt wird. Zudem stehen Jubiläen und weitere Meisterschaften auf dem Programm

Bericht: Rita Kohn


Die Organisatoren des grossen Armbrust-Schützenfestes in Sulgen haben einiges in ihr Paket geschnürt: Nicht nur, dass innerhalb der nächsten zehn Tage auf dem eigens dafür eingerichteten Gelände die Thurgauer Meister und die Schweizer Meister erkoren werden, auch die Weltmeisterschaften finden im Rahmen des Schützenfestes statt. Und zwar mit internationaler Beteiligung, werden doch unter anderem Schützen aus Russland, Israel oder Frankreich erwartet. Insgesamt sollen Schützen aus elf Nationen am Start sein.

Zweimal 100 Jahre


Doch ist es nicht nur der Wettkampf, der im Zentrum der kommenden Tage stehen wird, sondern der Armbrust-Sport generell. Denn nebst den drei hochkarätigen Meisterschaften stehen auch gleich zwei 100-Jahr-Jubiläen an: jenes vom Armbrustschützenverein Sulgen und das vom Thurgauer Armbrustschützenverband.

Schiessen, Umzug, Fest


Damit auch die Freude am gemeinsamen Sport und der Kontakt zur Bevölkerung der Region nicht zu kurz kommen, werden verschiedene Festlichkeiten den eigentlichen Wettkampf begleiten. Die Attraktivsten davon sind die Fahnenweihe und der Galaabend des ASV Sulgen am Samstag, 5. Juli, um 20.15 Uhr. Unter Mitwirkung verschiedener regionaler Vereine wird dem Publikum ein buntes Unterhaltungsprogramm geboten.

Für den Sonntag, 6. Juli, ist der offizielle Festtag des grossen Armbrust-Schützenfestes in Sulgen vorgesehen. Um 10.45 Uhr zieht ein farbenfroher Umzug vom Bahnhof Sulgen zum Festgelände, wo der eigentliche Festakt mit Reden und Unterhaltung stattfinden wird.

Einen Tag später, am Montag, 7. Juli, findet um 20 Uhr die Eröffnung der Weltmeisterschaft auf dem Festgelände statt, natürlich erneut unter musikalischer Umrahmung.

Am Mittwoch, 9. Juli, heisst es dann ab 21 Uhr Show, Stimmung und Unterhaltung mit Alpenland-Sepp & Co. sowie mit der Rocklady Barbara. Dies ganz unter dem Motto: Gaudiabend.

Der Schlussabend der Weltmeisterschaft mit Siegerehrung wird am Donnerstag, 10. Juli, ab 20 Uhr im Auholzsaal stattfinden.

Und am Samstag, 12. Juli, erlebt das grosse Fest ab 20.15 Uhr (im Auholzsaal) einen weiteren Höhepunkt. Dann nämlich wird der Thurgauer Armbrustschützenverband mit einem Galaabend sein 100-Jahr-Jubiläum feiern.

Die letzten Aktivitäten schliesslich finden am Sonntag, 13. Juli, statt, wenn ab 11.30 Uhr das Absenden mit Siegerehrungen und Rangverkündigungen auf dem Programm steht.

Helfer und Unterkunft


Um einen Anlass in dieser Grössenordnung durchzuführen, musste nicht nur eine grössere Infrastruktur bereitgestellt werden, es braucht auch eine ganze Zahl von Helferinnen und Helfern. Diese konnten nicht ausschliesslich in der Region rekrutiert werden, so dass nicht nur für die Sportlerinnen und Sportler Unterkünfte organisiert werden mussten, sondern auch für den Helferstab. Hier stehen inzwischen mehrere Angebote zur Verfügung. Weitere helfende Hände in der Festwirtschaft sind nach wie vor gerne gesehen.

 

«Das Gesamtbild ist schön»

 

frick

Die sechs Ehrendamen
Bild: goe

Sulgen. Die Ehrendamen für das 20. Thurgauer Armbrustschützenfest haben am Mittwochnachmittag erstmals ihr Outfit präsentiert. Entworfen wurden die Kleider vom «Atelier Couture Creation» des des Bildungszentrums für Bau und Mode (BBM) Kreuzlingen.

 

Bericht: Arne Goebel

 

Ende Mai haben die Ehrendamen des 20. Thurgauer Armbrustschützenfestes das «Atelier Couture Creation» des Bildungszentrums für Bau und Mode in Kreuzlingen besucht. Dort wurde Mass genommen für die Kleider, die die Ehrendamen am Anlass tragen werden.

Nach fünf Wochen fertig

«Wir konnten unter vier verschiedenen Stoffen auswählen und haben uns für den grün-gemusterten entschieden», sagt Nadja Rohr, die im OK für den Samariter-Dienst zuständig ist und zusammen mit Gaby Nägeli für die Ehrendamen und deren Bekleidung verantwortlich zeichnet. Von Gaby Nägeli kam auch der Vorschlag, mit dem BBM in Kontakt zu treten. Vom Massnehmen bis zur Fertigstellung der Kleider sind rund fünf Wochen vergangen. Auf den Schnitt habe man nur wenig Einfluss gehabt. Da das BBM eine Ausbildungsstätte ist, wollte man den angehenden Damenschneiderinnen freie Hand bei der Gestaltung lassen. Einige der Ehrendamen waren nicht ganz glücklich mit dem Resultat. «Der Ausschnitt könnte etwas tiefer und der Schnitt figurbetonter sein», so die Meinung. «Es wird noch einen V-Ausschnitt geben», erklärte Nadja Rohr. «Zusammen mit einer weissen Stola, einer Tasche und einem Blumenstrauss ergibt sich ein schönes Gesamtbild.»

Erster Auftritt am Mittwoch

Insgesamt zeigen sich die Ehrendamen zufrieden mit ihrem Outfit. Ihren ersten Auftritt werden sie am kommenden Mittwoch, 2. Juli, haben, wenn ab 16 Uhr das Sponsoren-, Medien- und Gästeschiessen stattfindet. «Zu ihren Aufgaben gehört es, die Gäste zu betreuen, den Fest-umzug zu begleiten sowie Preise zu vergeben und Sieger zu ehren», umreisst Nadja Rohr das Anforderungsprofil der Ehrendamen.

 

Couture Creation

Das «Atelier Couture Creation» des kantonalen Bildungszentrums für Bau und Mode (BBM) in Kreuzlingen besteht seit 1978 und hat bisher 86 Damenschneiderinnen und drei Damenschneider ausgebildet. Seit 2002 gibt es einen neuen Ausbildungsplan, der mit der Berufsbezeichnung «Bekleidungsgestalterin/Damenbekleidung» der Arbeit im Atelier gerechter wird als jene der «Damenschneiderin». (goe)


 

«Wir sind im Zeitplan»

 

Am Wochenende wurde die fast 60 Meter lange Schiesswand aufgebaut.
Bild: goe

Sulgen. Am vergangenen Wochenende wurde im Auholz mit dem Aufbau der Infrastruktur begonnen.
Beim Aufbau der Schiesswand kam schweres Gerät zum Einsatz.

 

Bericht: Arne Goebel

 

Markus Eugster, Bauchef im OK für das 20. Thurgauer Armbrustschützenfest, hat nach dem Start der Aufbauarbeiten eine erste positive Bilanz gezogen. «Die Arbeiten gehen zügig voran, wir sind gut im Zeitplan», so sein Resümee. Rund 35 Helfer haben im Auholz am vergangenen Wochenende zugepackt. 

 

Die Scheibenwand steht

 

Zudem haben sich mehr Helfer an den Arbeiten beteiligt als Anmeldungen vorlagen. «Das war natürlich eine Super-

sache», freut sich der Bauchef. Besonders arbeitsintensiv war der Aufbau der 57 Meter langen und sechs Meter hohen Schiesswand. Dort werden am Armbrustschützenfest die Schiessscheiben angebracht. Ohne den Einsatz von schwerem Gerät wäre da nichts gegangen. Neben der Scheibenwand stehen bereits die Bleigiesserei und die Einwandungen für die Bar. Schwere Baumaschinen sollten jetzt jedoch nicht mehr eingesetzt werden. «Die schlimmen Arbeiten sind gemacht», formuliert es Markus Eugster. 

 

Weitere Helfer gesucht

 

Unter der Woche sind die Helfer jeweils von 18 bis 22 Uhr im Einsatz, am Samstag von 8 bis 17 Uhr. Markus Eugster und sein Team freuen sich über weitere Helfer, besonders für den Donnerstag und Freitag, wenn der Aufbau der Zelte ansteht. Wer die Aufbauarbeiten unterstützen kann, soll sich bitte beim Personalchef Claudio Antonazzo unter Tel. 071  642  70  65 oder 071  655  16  56 sowie per E-Mail unter personal@sulgen08.asvsulgen.ch melden. Zudem freut sich Claudio Antonazzo auch über Personen, die bereit sind, während des Thurgauer Armbustschützenfestes im Service der Festwirtschaft mitzuhelfen.

 

 

Weltelite schiesst im Auholz

 

Die Weltspitze misst sich am Thurgauer Armbrustschützen-fest Anfang Juli im Auholz.
Bild: pd

Sulgen. Im Rahmen des Thurgauer Kantonalen Armbrustschützenfestes wird auch die Weltmeisterschaft ausgetragen, die spannende Wettkämpfe auf höchstem Niveau verspricht. Die Weltspitze misst sich im Auholz.

 

Bericht: Arne Goebel

Wie viele und welche Athle-ten sich an den Wettkämpfen beteiligen werden, kann Markus Roth (Rafz), OK-Präsident der 14. Armbrust-WM noch nicht mit abschliessender Sicherheit sagen. Dazu müsse man die Qualifikationen, die bis Ende des Monats in den teilnehmenden Nationen stattfinden, abwarten. Doch auch die im Sommer stattfindenden Olympischen Spiele in Peking haben Auswirkungen auf die WM 2008 in Sulgen. «Wenn sich die ganz grossen Cracks für Olympia qualifizieren, werden sie in Sulgen nicht dabei sein», ist sich Markus Roth sicher. Fest steht hingegen, dass elf Nationen im Auholz an den Start gehen. Russland, Slowenien, Kroatien, Ungarn, Tschechien, Deutschland, Österreich, Frankreich, Israel, die Niederlande und die Schweiz werden an den Wettkämpfen vertreten sein. Im 10- und 30-Meter-Bereich wird es 120 Starts geben. Polens Teilnahme steht aus.

Mit Polen werde derzeit noch über eine Teilnahme verhandelt. «Sie sind noch hin- und hergerissen», umschreibt es Roth. Als eine der stärksten Mannschaften nennt der OK-Präsident Russland. «Aber auch Deutschland, Österreich, Slowenien und die Schweiz kommen mit guten Leuten.» Sulgen hat sich aufgrund des 100-Jahre-Jubiläums des ASV bereit erklärt, das Kantonale Armbrustschützenfest durchzuführen. «Bis Anfang 2007 war vom Weltverband aus nicht klar, wo internationale Wettkämpfe stattfinden sollen. So hat der Eidgenössiche Armbrustschützenverband vorgeschlagen, die Weltmeisterschaft in die Schweiz zu holen», sagt Markus Roth.
Ideale Infrastruktur

Aufgrund der idealen Infrastruktur, die der ASV Sulgen am Thurgauer Armbrustschützenfest – unter anderem mit einem eigens für diesen Anlass errichteten Schiesszelt – bieten kann, sei der Wunsch, die WM hier ausrichten zu können, schnell klar gewesen. «Als ich angefragt wurde, das Amt des OK-Präsidenten für die WM zu übernehmen, habe ich nicht lange überlegt und auf Sulgen gehofft», so Roth. Eines steht für ihn fest: «Ohne die Sulger Unterstützung hätten wir die Armbrust-WM nicht in die Schweiz holen können.»

 

 

 

Präzises Schiessen wird belohnt

 

Jungschütze Christian Berger und Kartbahn-Betreiber Willi Franchetto.

Sulgen. An zwei Spezialevents warten auf die Nachwuchsschützen am Thurgauer Armbrustschützenfest interessante Preise. Neben einer Fahrt in den Europapark können treffsichere Junioren auf der Kartbahn ihre Runden drehen.

 

Bericht: Arne Goebel

Am Thurgauer Armbrustschützenfest, das vom 3. bis 13. Juli in Sulgen stattfindet, kommt auch der Nachwuchs zu Ehren. Mit zwei Spezialevents, die auf die Junioren zugeschnitten sind, sollen diese weiterhin für den Sport begeistert werden. Alle Nachwuchsschützen, die mit der Stammsektion am Fest teilnehmen, kommen in den Genuss einer möglichen Reise in den Europapark Rust. Nach einer bestimmten Formel werden die Junioren aus dem potenziell grössten Teilnehmerfeld ermittelt. Kurzum, der Verein, der mit den meisten Junioren antritt, hat die besten Chancen, zu den Gewinnern zu gehören. Der Event soll im Herbst stattfinden. Des Weiteren werden aber auch die sportlichen Leistungen belohnt: Diejenigen Jungschützen, die im Nachwuchsstich mindestens 54 Punkte erreichen, gewinnen eine Gratisfahrt auf der Sulger Kartbahn. «Idealerweise sollten diese Gutscheine während des Festes eingelöst werden, denn viele Teilnehmer kommen von weit her», rät Ehrenmitglied Manfred Schweiss. Ziel und Zweck dieser Spezialevents ist die Förderung des Armbrustschiessens im Nachwuchsbereich. Es werden rund 200 Junioren erwartet.

 

 

 

Die Ruhe vor dem Ansturm

 

Die Wiese im Auholz soll während des Thurgauer Armbrustschützenfestes eine Vielzahl von Campern beherbergen

Sulgen. Für das Anfang Juli stattfindende 20. Thurgauer Armbrustschützenfest wird ein grosser Schützen- und Besucheransturm erwartet. Neben Hotels und Massenunterkünften steht auch ein Zeltplatz bereit. Bis jetzt sind die Anmeldungen jedoch noch verhalten.

 

Bericht: Arne Goebel

Auf dem Festgelände um den Auholzsaal werden vom 3. bis 13. Juli über 1400 Schützen aus der ganzen Schweiz erwartet. Dazu rechnen die Veranstalter noch mit einigen tausend Zuschauern. Während des Anlasses findet zudem vom 7. bis zum 10. Juli die Armbrust-Weltmeisterschaft statt. Unterkünfte dürften also rar werden. Auf der offiziellen Homepage sulgen08.asvsulgen.ch des Anlasses findet sich eine Übersicht an Hotels im Thurgau. Zusätzlich zu diesen Angeboten, die die Schützen und Besucher direkt buchen, steht ein Massenlager mit rund 140 Plätzen sowie ein Zeltplatz zur Verfügung. Sollte es auf dem Zeltplatz zu eng werden, könne man auf den benachbarten Kiesplatz ausweichen.

 

Erst 13 Anmeldungen

 

«Für den Zeltplatz haben wir bisher erst 13 Anmeldungen», erklärt Walter Bächtold, der im OK des Armbustschützenfestes die Unterkünfte koordiniert. Die meisten Anmeldungen kamen bislang aus der Innerschweiz sowie dem Kanton Zürich. Aus dem Ausland habe sich noch niemand für eine Standfläche auf dem Zeltplatz angemeldet. Neben Wohnzelten werden auch Stellplätze für Wohnwagen und Wohmobile zur Verfügung gestellt. «Die Infrastruktur, die wir bieten sind Stromanschlüsse sowie eine Zapfstelle für Trinkwasser. Waschgelegenheiten bieten die nach Geschlechtern getrennten Massenduschen im Auholzsaal», sagt Bächtold.

 

Bestens ausgerüstete Camper

 

Zusätzlich zu den dortigen WC-Anlagen können auch jene im Armbustschützenhaus aufgesucht werden. Grilliert werden kann laut Bächtold auf der Feuerstelle beim Auholz-Spielplatz. Sonst kann jeder auf eigenes Equipment zurückgreifen. «Die Camper sind bestens ausgerüstet mit Gaskochern oder eigenen Grills», fügt Bächtold hinzu. Spezielle Auflagen hinsichtlich des Brandschutzes gebe es keine, es genüge da der gesunde Menschenverstand.

 

Steigerung erwartet

 

Der Anmeldeschluss für die Massenunterkunft und den Zeltplatz ist am Sonntag, 15. Juni. Bis jetzt seien die Anmeldungen erst vereinzelt eingegangen. Walter Bächtold rechnet jedoch mit einer deutlichen Steigerung in den kommenden Wochen. (goe)

 

 

Grossanlass sucht Helfer

 

ASF-Personalchef Claudio Antonazzo wünscht sich mehr Unterstützung bei der WM und im Service.

Sulgen. Für das im Juli stattfindende Thurgauer Armbrustschützenfest haben sich noch nicht genügend Helfer angemeldet. Vor allem unter der Woche, während der Weltmeisterschaft, fehlen in verschiedenen Bereichen helfende Hände.

 

Bericht: Arne Goebel

Beim Schiessbetrieb und der Festwirtschaft, den Hauptbereichen des 20. Thurgauer Armbrustschützenfestes, fehlen zurzeit noch Helfer. «An den Wochenenden sieht es ganz gut aus, aber unter der Woche fehlen uns Kapazitäten», erklärt Claudio Antonazzo, Präsident des ASV Sulgen und Personalchef des Schiessanlasses, auf Anfrage. Gerade dann aber wäre man auf Helfer angewiesen, denn dann findet die Weltmeisterschaft statt.

 

Konzentriert arbeiten

 

Gesucht werden zwölf Stand- und fünf Sektorchefs pro Schicht, die im Schiessbetrieb mitarbeiten, die Schiesskartons vor Ort auswerten sowie die Warner und deren Arbeit kontrollieren. Dass Schiess-erfahrung für diese Aufgabe von Vorteil ist, muss Antonazzo nicht betonen. Pro Schicht werden zudem 23 Warner benötigt. Diese übertragen den Schiesswert ins Schiessbüchlein und machen die Karte parat, die der Schütze schiessen will. Warner sollten ruhig und konzentriert arbeiten. Laut Antonazzo sei diese Aufgabe ideal für Schulkinder ab der

4. Klasse. Auf die Nachfrage an den Schulen habe der Personalchef bisher nur schleppend Reaktionen erhalten. Nebst Helfer-T-Shirt und Verpflegung werden die Warner und beiden Kuriere, die die Schiesstalons einsammeln und zur Auswertung bringen, mit 1.50 Franken pro Stunde separat entschädigt. Gesucht werden zudem Helfer im Schiessbüro, beim Bleigiessen und im Waffen-Depot.

 

Angemessen entschädigen

 

Auch bei der Festwirtschaft gibt es noch Bedarf an Helfern. So etwa in der Küche, am Buffet, an der Bar, am Grill oder an der Abwaschmaschine. «Die Vereine haben sich gut angemeldet, trotzdem gibt es auch hier wieder unter der Woche noch zu wenig Servicepersonal», sagt Antonazzo. Ziel sei es, die Helfer angemessen zu entschädigen. So soll der Gewinn der Festwirtschaft durch die 12 000 Helferstunden geteilt werden. «Was wir leider nicht anbieten können, ist ein Fixbetrag», hält Antonazzo fest. Anforderungsprofile und Anmeldeformulare finden sich unter sulgen08.asvsulgen.ch.

 

Unterkunft für Helfer

 

Für die auswärtigen Helferinnen und Helfer sucht das OK noch Unterkunftsmöglichkeiten in Sulgen und der näheren Umgebung für die Zeit vom 3. bis 13. Juli. Laut Personalchef Claudio Antonazzo müssen diese auch nicht gratis sein. (goe)

 

 

Mit sanftem Druck zum Erfolg
 

 

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Patrick Frick ist Herr über die Finanzenvon «Sulgen 08».
Die Thurgauer Kantonalbank zählt zu den Hauptsponsoren des Grossanlasses

Sulgen. In einem halben Jahr beginnt das Thurgauer Armbrustschützenfest. Schon jetzt ist klar: Der Grossanlass steht finanziell auf sehr sicherem Fundament. Bis es soweit war, mussten die Veranstalter monatelange Überzeugungsarbeit leisten. Einer der Hauptverantwortlichen für den Erfolg ist Finanzchef Patrick Frick.

Anfang Dezember 2007 hörte man im Vereinshaus der Sulger Armbrustschützen die Korken knallen. Schützen sind für ihre chronische Festlaune zwar bekannt, doch

diesmal floss der «Götighofer» aus einem handfesten Grund: Die Sponsorensuche für das Thurgauer Armbrustschützenfest, das im Juli 2008 in Sulgen über die Bühne gehen wird, ist beendet, das Fest steht finanziell definitiv auf sicherem Boden. Der Mann, der dies melden konnte, ist Patrick Frick, Leiter der Sulger Niederlassung der Thurgauer Kantonalbank und Finanzchef von «Sulgen 08».

Simpel und effizient
Er hätte niemals gedacht, dass es so gut läuft, sagt Frick. «Natürlich haben wir vorsichtig budgetiert. Doch das Resultat übertraf unsere Erwartungen bei Weitem.» Im Klartext: Die Veranstalter des 20. Thurgauer Armbrustschützenfests haben schon jetzt so viele Sponsorengelder auf der Seite, dass sogar die freiwilligen Helfer bezahlt werden können. «Wir wissen zwar noch nicht, wie hoch der Betrag sein wird, aber es steht fest, dass alle etwas kriegen.»
Für den Finanzfachmann ist klar: Die gute Konjunkturlage ist nicht allein verantwortlich für das bereitwillige Engagement der Geldgeber. «Den wichtigsten Beitrag leisteten wir selbst.» Und damit meint Frick nicht allein sein Ressort, sondern alle zehn Mitglieder des OK-Ausschusses. Das Konzept für die Sponsorensuche war simpel und effizient zugleich. Wer einen potenziellen Sponsoren persönlich kannte, fragte gleich selber an. Zudem verschickte Sponsoring-Chef Viktor Herzog mehr als 600 Briefe. So ergaben sich unzählige Kontakte. Frick und Herzog trieben ihre Leute immer wieder zum Nachhaken an – manchmal auch mit sanftem Druck, wie Frick einräumt. «Das war Knochenarbeit, führte letztlich aber zum Erfolg.»

Sympathiebonus
Die Liste der Sponsoren und Festführer-Inserenten von «Sulgen 08» liest sich wie eine Bestandesaufnahme der Ostschweizer Unternehmenslandschaft. Ob Dorfschreiner oder Weltkonzern, alles will dabei sein, wenn sich die Tellensöhne und -töchter der Eidgenossenschaft (ein Kantonalfest zieht jeweils Schützinnen und Schützen aus der ganzen Schweiz an) in ihrer Kunst messen. Armbrustschützen können offenbar dank ihrem urschweizerischen Sportgerät auf einen besonderen Sympathiebonus zählen. (ar)

Helfer gesucht

Rund 100 Helferinnen und Helfer pro Tag werden für das 20. Thurgauer Armbrustschützenfest vom 3. bis 13. Juli 2008 benötigt. Insbesondere für die Festwirtschaft und den Schiessbetrieb wird noch Personal gesucht. Anmeldungen nimmt Claudio Antonazzo bis 31. März per E-Mail (personal@sulgen08.asvsulgen.ch) oder unter Telefon P: 071 6427065,

G: 071 6661656 entgegen. Primarschüler ab der Mittelstufe können sich als Warner melden. Für ihren Einsatz erhalten sie 1.50 Franken pro Stunde. Helferunterlagen sind unter sulgen08.asvsulgen.ch in der Rubrik «Helfer» abrufbar. (ar)

 

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Medienmitteilung: Ein Jahr vor dem 20. Thurgauer Armbrustschützenfest

 

Noch 365 Tage bis zum Start

 

In genau einem Jahr wird in Sulgen das 20. Thurgauer Armbrustschützenfest eröffnet. Vom 3. bis 13. Juli 2008 werden auf dem Festgelände rund um den Auholzsaal über 1400 Schützen aus der ganzen Schweiz erwartet.

 

Nach mehr als zwanzig Jahren steht Sulgen wieder im Brennpunkt des Armbrustschützensports. Unter dem Titel «Sulgen 08» findet im Auholz vom 3. bis 13. Juli 2008 das 20. Thurgauer Armbrustschützenfest statt. Auf einer Anlage, die eigens für den Anlass erstellt wird, messen sich rund 1400 Schützinnen und Schützen.

 

Parallelen zu 1986

Die Parallelen zum Fest von 1986 sind unverkennbar: Wurde damals in Sulgen gleichzeitig um eidgenössische und europäische Titel gekämpft, wird auch im kommenden Jahr zeitgleich ein internationaler Wettbewerb ausgetragen: Neben dem 20. Thurgauer Armbrustschützenfest werden auf dem Festgelände auch die Weltmeisterschaften durchgeführt.

 

Doppeltes Jubiläum

Warum 2008, warum Sulgen? Diese Frage ist schnell geklärt: Im kommenden Jahr blicken nicht nur die Thurgauer Armbrustschützen auf 100 Jahre Verbandsgeschichte zurück, auch die Sulger Armbrustschützen feiern das 100-jährige Bestehen ihres Vereins. Der Schritt zu einer gemeinsamen Feier war damit klein. Bald war klar, dass es mehr als ein blosser Festakt werden soll – «Sulgen 08» war geboren.

 

Doppeltes Jubiläum

Nicht zuletzt dank dieses Doppeljubiläums finden sich unter den 40 OK-Mitgliedern Schützen aus dem ganzen Kanton. Als Ehrenpräsident amtet Regierungsrat Jakob Stark, selber langjähriges Mitglied der Armbrustschützen Buhwil-Neukirch. Über beste Verbindungen verfügt das OK auch zum Thurgauer Kantonalverband: Das Sekretariat von «Sulgen 08» führt Verbandspräsident Marcel Tobler von Schönenberg. Der Gemeindeammann von Kradolf-Schönenberg, Walter Schönholzer, ebenfalls aktives Mitglied der Armbrustschützen Buhwil-Neukirch, betreut im OK den Bereich Kommunikation. Die operative Leitung ist ganz in Sulger Händen: Der Vereinspräsident der Sulger Armbrustschützen, Claudio Antonazzo, zeichnet als Vizepräsident verantwortlich, der Sulger Gemeindeammann Hans Ziegler für die Gesamtleitung des OKs.

 

Helfer gesucht

Anlässe in der Grössenordnung von «Sulgen 08» sind ohne freiwillige Helfer undenkbar, wie Claudio Antonazzo sagt. «Rund 90 Helfer werden jeden Tag im Einsatz stehen – und das während zehn Tagen. Damit sind wir auf die Hilfe von Vereinen, Schulen und der Bevölkerung angewiesen.» Nach den Sommerferien sollen deshalb sämtliche Vereine der Region AachThurLand eingeladen werden, um Helfer zu rekrutieren. Der Einsatz soll sich laut Antonazzo für die Vereine bezahlt machen: «Wer mithilft, soll am Erfolg des Festes beteiligt

werden.»

 

Homepage aufgeschaltet

Genau ein Jahr vor dem Fest wird auch die Homepage aufgeschaltet. Unter sulgen08.asvsulgen.ch werden in den kommenden Monaten laufend aktuelle Informationen zugänglich gemacht. Geplant ist auch ein Blog, bei dem Schützen regelmässig über ihre Wettkampfvorbereitungen berichten.

 

2. Juli 2007/ar

 

 

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