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115000-mal flogen die Pfeile
Das Swiss-Team mit Simon Beyeler, Irene
Beyeler und Beat Müller (v.l.). |
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Sulgen.
Während zehn Tagen war Sulgen die Hauptstadt
der Armbrustschützen aus aller Welt. Eine
erste Bilanz fällt überwiegend positiv aus.
Bericht: Arne Goebel |
Damit das 20. Thurgauer Armbrustschützenfest mit
Thurgauer, Schweizer und Welt-Meisterschaft
reibungslos ablaufen konnte, waren rund 600
freiwillige Helfer während zehn Tagen am Grossanlass
im Einsatz. Zusammen mit den Auf- und Abbauarbeiten
haben sich die Einsätze der Helfer auf rund 12 000
Stunden summiert. Neben den Armbrustschützen waren
auch Mitglieder befreundeter Vereine sowie Schüler,
Eltern und Grosseltern im Dauereinsatz. Personalchef
Claudio Antonazzo zeigte sich sehr zufrieden mit den
Helfern und richtete an sie seinen Dank aus. «Sie
waren sehr motiviert. Ohne ihren Einsatz wäre das
Fest nicht so reibungslos über die Bühne gegangen.»
Viel Lob gab es von den Schützen für die
Infrastruktur. Die kurzen Wege im Auholz aber auch
zum Feldschiessen in der Güttingersreuti in
Weinfelden oder zur 10-Meter-Anlage in Berg wurden
hervor gehoben. Auch das weit hinaus gedeckte
Schiesszelt im Auholz wurde von den rund 1200
Teilnehmern geschätzt. Zudem herrschten bis auf die
teilweise starken Winde optimale Schiessbedingungen.
Markus Roth, OK-Präsident der WM, bezeichnet die
Wettkämpfe als gelungen und zeigte sich sowohl mit
dem Ablauf, als auch mit der Infrastruktur sehr
zufrieden.
Die Besten hautnah erlebt
«Für die Schützen war der Anlass sehr interessant,
denn sie konnten die Besten der Besten live und
hautnah erleben und daraus wieder Lehren für die
eigene Schiesstätigkeit ziehen», sagt OK-Mitglied
Walter Schönholzer. Auch habe die Weltmeisterschaft
Publikum aus der Region und Schützen anderer
Schiessdisziplinen angezogen. Festsieger und
Sportschütze Christof Carigiet wünscht sich in
diesem Zusammenhang, dass die Zusammenarbeit über
die Schiessdisziplinen hinaus gefördert werden soll.
«Es sollte viel häufiger eine Kombination von
Armbrust und Gewehr geben, denn eine bessere
Ausbildung im Schiesssport, als auf der Armbrust
gibt es nicht», so Carigiet.
5000 Flaschen Mineralwasser
Die Integration der Weltmeisterschaft war ein
Glücksfall, so Walter Schönholzer. Die Tatsache,
dass neben den beiden 100-Jahre-Jubiläen des
Thurgauer Armbrustschützenverbandes und des ASV Sulgen
zudem die Weltmeisterschaft, die
Schweizermeisterschaft und andere wichtige
Wettkämpfe ausgetragen wurden, hat zu einer hohen
Medienpräsenz beigetragen. Neben umfangreicher
Berichterstattung in den Printmedien gab es auch
einige Radio- und Fernsehberichte über den
Grossanlass. Wermutstropfen für die Organisatoren
ist die Tatsache, dass sich der erwartete
Besucheraufmarsch an den beiden 100-Jahr-Feiern in
Grenzen gehalten hat. Als einen Grund für die eher
enttäuschende Besucherzahl vermutet Walter
Schönholzer, dass im Vorfeld der Veranstaltung zu
wenig Werbung in Form von Plakaten gemacht wurde.
Auch könnte der Ferienbeginn und das schöne Wetter
eine Rolle gespielt haben. Indirekt haben sich die
unter den Erwartungen gebliebenen Besucherzahlen
auch auf die Festwirtschaft ausgewirkt. Bis jetzt
liegen laut Schönholzer keine konkreten Zahlen vor.
Er äusserte sich jedoch dahingehend, dass während
des Festes vor allem Speisen konsumiert wurden,
während der Getränkeumsatz geringer ausfiel, als
vorgesehen. Insgesamt wurden 403 Kilogramm Fleisch,
2810 Würste, 700 Kilogramm Salate und 1100 Portionen
Pommes frites gegessen. Konsumiert wurden 1500 Liter
Bier, 750 Liter Saft und 5000 Flaschen
Mineralwasser.
Tellspiltter
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Es ist nun also tatsächlich schon vorbei,
das Armbrustschützenfest in Sulgen. Die Tage
sind im Fluge vergangen. Nach anfänglichem
Heimweh nach dem frischen Kühl meiner Berge
und den unergründlichen Tiefen des
Vierwaldstättersees habe ich mich ganz gut
eingelebt, hier in Mostindien.
Ja, ich habe den Thurgau in diesen knapp |
zwei
Wochen wirklich mal von einer ganz anderen Seite
kennengelernt: als eine sehr gefällige Gegend. Das
sagen übrigens auch die Russen, Letten und Japaner,
die hier für ein paar Tage zu Gast waren. Und
natürlich auch die Deutschen, Österreicher und all
die anderen. Sie gehen mit einem durch und durch
positiven Bild vom schönen Thurgau nach Hause. Gut
gemacht, Sulgen!
Ja die
Japaner. Mit ihnen werde ich wohl in nächster Zeit
wieder viel zu tun haben. Jetzt, da die
Sommer-Saison so richtig angefangen hat, erwartet
man mich natürlich auf meinem Sockel im heimischen
Altdorf. Das ist, für alle, die sich nicht so gut
auskennen, im Herzen der Schweiz. Ganz in der Nähe
ist die Eidgenossenschaft entstanden. Vom
Rütlischwur habt Ihr sicher alle schon mal was
gehört.
Also eben, jetzt werde ich zusammen mit meinem Sohn
wieder gnädig von meinem Sockel hinunterlachen, wenn
vor mir die neuesten Generationen von Digitalkameras
gezückt werden. Aber ich gehe ja schon mit etwas
Wehmut im Gepäck. So viele Gründe zum Feiern – so
schnell kommt diese Gelegenheit nicht mehr. Und so
viele schöne Fahnen. Und eine tolle Infrastruktur.
Ehrlich, es hat mir ja sehr gut gefallen, was die
Thurgauer hier auf die Beine gestellt haben. Ich
habe mir sagen lassen, dass nicht alle Helferinnen
und Helfer nur froh sind, dass alles vorbei ist. Es
sei eben eine tolle Ablenkung vom Alltag gewesen,
hat mir kürzlich eine freundliche Dame gestanden und
ihr volles Service-Tablett durch die Leute
balanciert.
Froh sind aber bestimmt jene Damen, die in
auffälligem Grün gekleidet für manches Kopfschütteln
gesorgt haben. Ich möchte ja Mäuschen spielen, bei
den Ehren-Maiden zu Hause. Ob das ungewohnte Gewand
wohl nun zuunterst im Schrank verschwindet? Oder gar
gleich in der Altkleidersammlung?
Euer Wilhelm Tell
Christof Carigient ist Festsieger
Festsieger Christof Carigiet,
flankiert von Bruno Inauen (li.) und
Renato Harlacher (re.).
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Sulgen. In einem spannenden Final über 30
Schuss gewann Christof Carigiet aus Embrach
mit einer starken Leistung den Titel beim
Thurgauer Armbrustschützenfest vor Bruno
Inauen aus Illighausen.
Bericht: Walter Schönholzer |
Der Final um den Festsieger konnte bei
hervorragenden äusseren Bedingungen geschossen
werden. Der bekannte Gewehrschütze Christof Carigiet
aus Embrach zeigte sich in einer hervorragenden
Form. In der ersten Passe erzielte er 98, in der
zweiten 100 und schloss die dritte Passe mit 97 ab.
Das Finalresultat von 295 Punkten reichte ihm zum
Gesamttotal von 590,250 Punkten. Er darf sich
verdient Festsieger 20. Thurgauer
Armbrustschützenfest nennen. Dass er am gleichen Tag
auch noch am Final zum Festsieger am 68. Thurgauer
Kantonalschützenfest in Märstetten teilnehmen
konnte, zeigte, in welch hervorragender Form sich
Carigiet momentan befindet. Bruno Inauen aus
Illighausen startete verhalten und musste in der
ersten Passe sogar eine Acht hinnehmen. Dann aber
drehte Inauen auf und reihte in der Folge Zehner an
Zehner. Er konnte den Finalwettkampf mit 294 Punkten
beenden. Mit dem Gesamttotal von 588,500 Punkten
belegte er verdient den zweiten Rang. Die Leistung
von Bruno Inauen ist deshalb besonders
bemerkenswert, weil er als OK-Mitglied während zehn
Tagen für den Schiessbetrieb verantwortlich
zeichnete und man daher kaum von einer optimalen
Vorbereitung reden konnte. Detaillierte Ranglisten
zum Armbrustschützenfest finden sich im Internet
unter
sulgen08.asvsulgen.ch.
Festsieger Bürglen
Die Armbrustschützen aus Bürglen zeigten eine starke
Leistung und gewannen mit 58,275 Punkten den Titel
des Festsiegers. Sie verteidigten damit den Titel
vom Eidgenössischen in Ettiswil erfolgreich. Die
Bürgler Armbrustschützen haben nicht nur das höchste
Sektionsresultat aller 101 teilnehmenden Vereine
erzielt, sondern mit 25 Schützen auch am
zweitmeisten Teilnehmer aller
Armbrustschützenvereine verzeichnet. In der höchsten
Stärkeklasse überzeugten auch die Festorganisatoren
aus Sulgen mit dem guten 13. Rang. In der zweiten
Stärkeklasse gelang der Sektion Buhwil-Neukirch mit
56,433 Punkten der sehr gute 4. Rang. (ws)
«Schönes Hobby und Spitzensport»
Jeder Meter Crèmeschnitte steht für
zehn Jahre Thurgauer
Armbrustschützenverband.
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Sulgen. Im Rahmen des 20. Thurgauer
Armbrustschützenfestes hat der Thurgauer
Armbustschützenverband sein 100-jähriges
Bestehen gefeiert.
Bericht: Arne Goebel |
Anstelle von Festansprachen haben Verbandpräsident
Marcel Tobler, EASV-Präsident Andreas Burkhalter,
Schweizer Meisterin Elite, Silvia Guignard-Schnyder
und Sportamtschef Peter Bär mit Moderator Christoph
Sutter über den Armbrustsport diskutiert. Marcel
Tobler blickte in der Verbandsgeschichte zurück. In
der Gründungszeit habe es noch keine klaren
Wettbewerbsregeln gegeben. «Die Kränze hat man nach
Belieben vergeben», so Tobler. Im Hinblick auf die
ausgetragene Weltmeisterschaft sprach Andreas
Burkhalter von einem tadellos organisierten Anlass.
«Man hat den Besuchern aufzeigen können, dass
Armbrustschiessen ein schönes Hobby, aber auch ein
Spitzensport sein kann. Auch hatten die Besucher die
Gelegenheit, hinter die Kulissen zu schauen.»
Zu «Tell-lastig»
Nach Ansicht des Präsidenten des Eidgenössichen
Armbrustschützenverbandes Andreas Burkhalter sei die
Armbrust für Aussenstehende zu «Tell-lastig». «Im
Vergleich zu den rein Schweizerischen Sportarten wie
Hornussen oder Schwingen ist das Armbrustschiessen
eine internationale Angelegenheit. Das hat auch die
Weltmeisterschaft gezeigt. Russland war
beispielsweise mit einer grösseren Delegation
beteiligt, als Tells Brüder und Schwestern.» Auf die
Frage nach der Entstehung der Armbrust herrschte
Unschlüssigkeit. Silvia Guignard-Schnyder erklärte,
dass die Armbrust weit vor Christi Geburt in China
ihren Ursprung hatte. Markus Roth, OK-Präsident der
Weltmeisterschaft, dankte dem Thurgauer Verband.
«Wenn wir nicht auf dieser Anlage hätten schiessen
dürfen, hätte die WM hier in der Schweiz nicht
stattfinden können.» In seiner Funktion als
Präsident des Zürcher Verbandes überbrachte er zudem
Glückwünsche an Marcel Tobler. Heini Füllemann,
Präsident des Thurgauer Kantonalmusikverbandes,
gratulierte den Thurgauer Armbrustschützen zu ihrem
100-jährigen Bestehen und übergab Tobler einen
Scheck für die Jugendarbeit. Dem schloss sich auch
der Verbandspräsident der Berner Armbrustschützen
an. Auch er übergab den Thurgauern einen «Batzen».
Zehn Meter Crèmeschnitte
Im Rahmen der Jubiläumsfeier sorgten drei Auftritte
von Hampi Krüsi sowie die von den Sulger
Jungschützen aufgeführte Tell-Show für Unterhaltung.
Als Überraschung wurde mit Wunderkerzen eine zehn
Meter lange Crèmeschnitte präsentiert. «Jeder Meter
steht für zehn Jahre Thurgauer
Armbrustschützenverband», erklärte Marcel Tobler.
Danach durften sich die Ehrengäste ein Stück des
Kuchens nehmen.
Schützenengel im Hintergrund
Einige der zahlreichen Helfer |
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Sulgen. Zahlreiche freiwillige Hände sorgen
am Kantonalen Armbrustschützenfest in Sulgen
für einen reibungslosen Ablauf. Für die WM
waren zusätzliche Helfer im Einsatz.
Bericht: Deborah Berweger |
Sein Herz schlägt für die Armbrust. Darum ist es für
Pascal Schweiss, Mitglied des
Armbrustschützenvereins Sulgen, eine
Selbstverständlichkeit, beim Kantonalen
Armbrustschützenfest dabei zu sein. «Ich habe extra
zwei Wochen Ferien genommen», sagt er. Doch Ferien
hat er nicht. Im Gegenteil. Als Verantwortlicher für
den Verkehr steht er jeweils bereits ab 5.30 Uhr bis
abends gegen 23 Uhr auf dem Festgelände. Täglich ist
dort auch Alice Künzle, Bischofszell, anzutreffen.
Sie ist keine Schützin und kennt sich in dieser
Sportart auch nicht gut aus. Doch sie putzt gerne.
Und zum Putzen gibt es bei solch einem Grossanlass
viel. Die Böden und die Bar im Festzelt zum
Beispiel.
600 Helferinnen und Helfer
Zahlreiche Kinder sind mit blauen Helfer-T-Shirts
oder Jacken ausgerüstet. Sie sind Kuriere oder
Warner. Die Schwestern Michelle und Jasmin
Schönholzer, Mitglieder des Armbrustschützenvereins
Buhwil-Neukirch, sind mit ihrem Job zufrieden. «Wir
sind Warner und deshalb ganz nahe bei den Schützen
dabei.» Die Resultate der Schützen schreiben sie in
ein Büchlein nieder. Ein Kurier bringt dieses
zusammen mit der Karton-Wettkampfscheibe ins
Wettkampfbüro. Der Lohn: 1.50 Franken Sackgeld pro
Stunde und gratis Verpflegung.
Der unbeliebteste Job
«Es war gar nicht so einfach, so viele Helfer
aufzutreiben», so Antonazzo. Man habe mehrmals
Aufrufe bei den Vereinen in der Umgebung, der
Dorfbevölkerung und Schulklassen gemacht. Nach und
nach kamen sie dann eingetrudelt, die Anmeldungen.
Die grössere Herausforderung als genügend Köche,
Ehrendamen, Aufbauhelfer, Putzpersonal, Kuriere,
Büroleute, Warner, Standchefs oder Verkehrskadetten
zu finden, sei die Zusammenstellung des OK gewesen.
Viele hätten Respekt, eine solche Aufgabe zu
übernehmen, da sie einen grösseren Zeitaufwand mit
sich bringe. Für die Weltmeisterschaft sei ein
zusätzliches OK gebildet worden, erklärt Claudio
Antonazzo. Dieses habe selber nach weiteren Helfern
gesucht.
Feierlicher Abschied der Athleten
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Sulgen. Die Austragung der
Welt-meisterschaft im Armbrustschiessen
endete mit einer festlichen Sieger-
ehrung im Auholzsaal. Die Schweizer Athleten
standen gleich mehrmals
zu oberst auf dem Podest.
Bericht: Arne Goebel |
Als Anderas Schneider das Podest auf der Bühne des
Auholzsaals erklomm, erklang der Schweizerpsalm zum
ersten Mal. Schneider erzielte bei den Junioren 30
Meter kniend 284 Punkte. In der Gesamtwertung U23 30
Meter stand erstmals eine Schweizer Mannschaft zu
oberst auf dem Podest, flankiert von Russland und
Österreich. Nicolas Roullier und Fabian Egger
belegten die beiden ersten Plätze in dieser
Disziplin kniend. Desweiteren erzielte die Schweiz
als Team Open Class 30 Meter den ersten Rang. In der
Stehend-Disziplin klassierte sich Simon Beyeler
hinter den beiden Ungarn Péter Sidi und Péter
Somogyi. In der Kniend-Disziplin konnte er jedoch
mit 298 Punkten den von Monika Zahnd gehaltenen
Weltrekord egalisieren. Neben ihm führen in dieser
Disziplin Silvia Guignard-Schyder und Irene Beyeler
die Spitze an.
In Sulgen wohlgefühlt
In seiner Ansprache dankte der Präsident der
Weltmeisterschaft, Markus Roth, für die von
sportlichen und fairen Wettkämpfen geprägte WM.
«Obwohl Verbesserungspotenzial am einen oder anderen
Ort festgestellt werden konnte, sind wir ingesamt
sehr zufrieden mit dem Anlass und sehr zufrieden mit
den Leistungen unserer Athleten», betonte Roth und
bezeichnete die in Sulgen ausgetragene
Weltmeisterschaft als einen Höhepunkt für den
Armbrustsport. Zudem richtete er seinen Dank an
Sponsoren, das OK und die Helfer: «Wir haben uns
wohlgefühlt in Sulgen. Vielen Dank für alles.»
Erfreut über viele Zuschauer
Auch Schiessleiter Christian Vetterli schloss sich
Roth an und dankte für die Austragung der WM. Viele
Teilnehmer zeigten sich erfreut über das grosse
Zuschauerinteresse am Armbrustsport.
Simon
Beyeler ist Doppelweltmeister
Der
Doppelweltmeister Simon Beyeler (SUI) |
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Sulgen. Die Schweizer Armbrustschützen
konnten ihren Heimvorteil ausnützen und
dominierten das Geschehen – vor allem in den
30m-Konkurrenzen – klar. Mit Simon Beyeler
hatten sie zudem den treffsichersten
Schützen in ihren Reihen.
Bericht: Paul Gantenbein |
Das Schweizer Team holte gesamthaft 20 Medaillen (6
mal Gold, 7 mal Silber, 7 mal Bronze) und klassierte
sich in der Nationenwertung klar vor Deutschland
(13) und Russland (10). Einzig in den
10m-Disziplinen offenbarten sich gewisse
Stehendschwächen, dort war die Konkurrenz klar
besser. Doch das Stehenddefizit – die Wettkämpfe
beginnen immer in der schwierigen Stehendstellung –
konnte mit der Kniendstärke jedes Mal mehr als
wettgemacht werden.
Beyeler der Kniendspezialist
Zum Finalschiessen waren die Ranghöchsten acht aus
den beiden Stellungen kniend/stehend zugelassen.
Sehr erfreulich für das Heimpublikum: die ersten
drei Plätze wurden durch die Schweizer Simon Beyeler,
Silvia Guignard-Schnyder und Irene Beyeler belegt.
Simon Beyeler dominierte das Kniendschiessen fast
nach Belieben, egalisierte mit 298 Punkten den
Weltrekord und lag vor dem zeitlimitierten
Finalschiessen mit 12 Punkten Vorsprung fast
uneinholbar an der Spitze.
Geringe Betetiligung
Die Aussichten für die Zukunft des
Armbrustmatchschiessens sind jedoch nicht sehr
erfreulich, die Beteiligung war nicht berauschend.
Ehemals starke Armbrustnationen wie Deutschland,
Frankreich und Österreich agieren heute eher auf
Sparflamme und selbst der Verweis auf mögliche
Absenzen wegen der anstehenden Olympischen Spiele
scheint nicht sehr überzeugend. Möglich, dass der in
Sulgen neu gewählte IAU-Präsident
Gérard Boutteville (Frankreich) neuen Wind in die
verkrusteten Strukturen des Weltverbandes bringen
kann.
Schützenhilfe aus Russland
Markus Roth (rechts) übergibt Paul
Gubler die CD. |
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Sulgen. Feierlich soll es zu
und her gehen, wenn die Sieger der
Armbrust-WM heute abend ihre Medaillen
erhalten. Gleich mehrere Leute haben sich
dafür eingesetzt, dass Hymnen und Flaggen
rechtzeitig bereit sind.
Bericht: Rita Kohn |
Gleich nachdem die Anmeldungen der verschiedenen
Nationen zur Armbrust-Weltmeisterschaft eingegangen
waren, hat sich OK-Präsident Markus Roth daran
gemacht, die entsprechenden Landeshymnen
zusammenzutragen. Schliesslich soll die Siegerehrung
eine feierliche Angelegenheit sein, bei der weder
Fahnenaufzug noch Hymnen fehlen dürfen. «11 Hymnen
musste ich beschaffen, 7 davon kamen auch
verhältnismässig schnell», erzählt Markus Roth. Bei
den vier säumigen Nationen habe er zunächst mal
nachgefragt, die Hymnen blieben aber aus. Da kam
Schützenhilfe aus Russland. «Der Vertreter der
russischen Mannschaft, mit dem ich schon bezüglich
Anmeldung Kontakt hatte, meldete sich bei mir und
frage nach, ob ich alle Hymnen zusammen hätte»,
lacht der OK-Präsident. Als er ihm sein Problem
schilderte, konnte der Russe aushelfen. «Er sammelt
die Hymnen und konnte mir die vier fehlenden
problemlos zustellen.» So waren also alle Hymnen
rechtzeitig in Sulgen. 45 Sekunden lang werden sie
heute abend jeweils gespielt. «Wir haben das so mit
den Nationenvertretern vereinbart», versichert
Markus Roth. Denn einfach kürzen – manche der Hymnen
sind bis fünf Minuten lang – kam für ihn nicht in
Frage. Immerhin gehe es hier um etwas sehr
Pathetisches.
Den richtigen Knopf drücken
Inzwischen hat Markus Roth die Hymnen an Paul Gubler
weitergegeben, der zusammen mit einem Techniker
dafür verantwortlich ist, dass rechtzeitig der
richtige Knopf gedrückt beziehungsweise die richtige
Zahl eingegeben wird. «Wir haben alle Hymnen auf ein
Masterband kopiert und sie in Lautstärke und
Qualität aufeinander abgestimmt», sagt Paul Gubler.
Schliesslich hätten sie mehrere CDs gepresst, von
denen heute abend die Hymnen abgespielt werden.
«Jede Nation hat einen Zahlencode erhalten. So
können wir sicher sein, dass nicht die falsche Hymne
abgespielt wird», erklärt Paul Gubler. Immerhin
19mal steht ein Weltmeister auf dem Siegertreppchen,
das heisst also 19 Fahnenaufzüge und Hymnen. Denn
insgesamt werden in 19 Kategorien die Besten der
Welt gekürt. Die Hymne gespielt wird jeweils nur für
den Sieger, Fahnen aufgezogen werden auch für den
Zweit- und Drittplazierten jeder Kategorie.
Leihweise erhalten
Nebst den Hymnen galt es aber auch, von jeder Nation
vier Landesflaggen zu bekommen. Eine davon hängt an
den speziellen Fahnenstangen, ein Dreiersatz liegt
im Auholzsaal, wo die Siegerehrung stattfindet,
bereit. «Manfred Schweiss vom ASV Sulgen hat uns die
Fahnen organisiert», ist Markus Roth dankbar. Sie
dürften die Fahnen leihweise nutzen und sie nachher
wieder zurückgeben. So bleiben die Fahnen nach der
WM nicht in irgendeinem Archiv liegen.
Vom
Gewehr zur Armbrust
Irene Beyeler (rechts) im Gespräch |
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Sulgen. Der Ungar Peter Sidi
hat an der Armbrust-WM den 10-m-Indoor-Titel
gewonnen. Auch der Schweizer Delegation
gehören Athleten an, die in Peking am Start
sein werden.
Bericht: Urs Huwyler |
Irgendwann tauchen sie an einer Armbrust-WM in den
Diskussionen auf: Der Schweizer Nationalheld Wilhelm
Tell und sein berühmter Apfelschuss. «Mit den
heutigen High-Tech-Sportgeräten wäre es kein Problem
mehr, den Apfel zu treffen», sagt die Zürcherin
Silvia Guignard, die im 10-m-Final als beste
Schweizerin Vierte wurde. Allerdings spiele die
Geschichte für sie keine Rolle. «Wir betreiben einen
Sport auf internationalem Niveau. Es geht dabei um
Höchstleistungen wie in andern Disziplinen, obwohl
es sich um einen nichtolympischen Sport handelt.»
Auf der Teilnehmerliste figurieren in einigen
Nationen Schützinnen und Schützen, die in einem
Monat an den Olympischen Spielen um Medaillen
kämpfen werden. Zum Beispiel der mehrfache Welt- und
Europameister Peter Sidi aus Ungarn, der mit dem
Luftgewehr zu den Favoriten zählt. Auch Irene
Beyeler aus Schwarzenburg hat sich entschieden, die
Saison nicht anders zu planen als in den Vorjahren:
«Olympia ist wichtig, doch es gibt noch andere
Wettkämpfe. Die Armbrust-WM sehe ich als Test an.
Zudem fühle ich mich in diesem Umfeld besonders
wohl.»
«Besondere Atmosphäre»
Schweizer Meisterin Sonja Haller geht es gleich wie
ihre Teamkollegin: «Die Armbrustschützen sind eine
grosse Familie. Wir betreiben zwar Leistungssport in
einer besonderen Atmosphäre.» Allmählich drängen
auch junge Kaderathleten aus dem Schiesssportverband
in die Armbrust-Teams. «Die Disziplinen sind
ähnlich. Deshalb ist es möglich, ohne spezifisches
Training vom Gewehr zur Armbrust zu wechseln», sagen
Beat Müller und Simon Beyeler, die beide einen
Quotenplatz für Peking erzielten und über 10 m auf
der Anlage in Sulgen im Final standen.
Mit Nicolas Rouiller und Marco Poffet wechselten
zwischenzeitlich zwei erfolgreiche Gewehr-Junioren.
Rouiller wird an der Junioren-EM altersbedingt den
50-m-Liegend-EM-Titel aus dem Vorjahr verlieren.
«Dafür bin ich mit der Armbrust
U23-Kniend-Weltmeister. Mir fehlte über den Sommer
die Herausforderung. Deshalb versuchte ich es mit
einem neuen Sportgerät», sagt der Freiburger. «Ein
solcher Exploit ist möglich», sagt seine Vorgängerin
Irene Beyeler, «weil es sich bei Nicolas oder Marco
um Ausnahmetalente handelt.»
Herisauer Weltmeister
Dass der Stellenwert des Armbrustschiessens in der
Öffentlichkeit nicht besonders hoch ist, stört die
WM-Teilnehmer nicht. «Dies ist eine weitere Eigenart
unseres Sports. Er wird nach aussen kaum
wahrgenommen, obwohl die Armbrust in der Schweiz
immer und überall präsent ist», sagt Sonja Haller.
Von den Eidgenossen werden wegen Wilhelm Tell
besondere Erfolge erwartet. Am ersten WM-Tag wurden
die Nachkommen den Erwartungen vor allem beim
Nachwuchs gerecht. Mit Andreas Schneider gewann ein
Herisauer den Junioren-Einzel-Titel in der
Kniend-Stellung. Clubkollege Tino Good gehörte dem
U23-Weltmeister-Team an.
Präsidium im Visier
Der jetzige Präsident:
Chris Aston |
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Schönengrund. Trainer der
Schweizer Nationalmannschaft der
Armbrustschützen war Christian Vetterli
schon zweimal. Nun will der
frischpensionierte Lehrer aus Schönengrund
Präsident des Weltverbandes werden.
Bericht: David Scarano |
Für Christian Vetterli wäre es ein nahtloser
Übergang: Am letzten Freitag ging seine berufliche
Laufbahn zu Ende. Mit 63 Jahren trat der
Berufswahllehrer in den wohlverdienten Ruhestand.
Heute könnte ein neuer Lebensabschnitt beginnen. Im
Rahmen der Armbrust-Weltmeisterschaft findet in
Sulgen die Generalversammlung des Weltverbandes
statt, bei der die Delegierten einen neuen
Präsidenten bestimmen müssen. Zwei Kandidaten
stellen sich zur Wahl. Einer davon ist Christian
Vetterli.
Deutsch: Kein Nachteil
Der Schönengründler rechnet sich durchaus Chancen
aus. Einerseits spricht eine gewisse Tradition für
den Schweizer und gegen seinen Kontrahenten aus
Frankreich. Andererseits verfügt Christian Vetterli
über eine grosse internationale Reputation. Er war
Trainer der erfolgreichen Schweizer
Nationalmannschaft und Coach der kanadischen
Landesauswahl. Nicht zu unterschätzen ist im
weiteren sein sprachlicher Hintergrund. Christian
Vetterli spricht drei Sprachen fliessend: Neben
seiner Muttersprache Deutsch auch Englisch und
Französisch. Und das Deutsche könnte für einmal kein
Nachteil sein. Der Weltverband ist deutsch geprägt.
Beispielsweise wurde er in Deutschland gegründet.
Und noch heute trägt die Vereinigung in Zeiten
grassierender «Verenglischung» (National Hockey
League, Challenge League usw.) nach wie vor die
offizielle deutsche Bezeichnung «Internationale
Armbrustschützen- Union». Falls er heute gewählt
wird, hat sich Christian Vetterli einiges
vorgenommen. Er will unter anderem die Strukturen
und die Finanzlage verbessern sowie die «World
Crossbow Shooting Association» zurück ins Boot
holen. Vor Jahren spalteten sich einige Nationen ab
und gründeten einen eigenen Verband.
Der Zufall spielte häufig mit
Aber wie kommt ein Schönengründler dazu, für das
Präsidentenamt eines Weltverbandes zu kandidieren?
Gesucht hat er das Amt nicht. «Ich wurde von den
Präsidenten der beiden Schweizer Verbände angefragt
und habe zugesagt. Zeit hätte ich ja genug», sagt
Christian Vetterli. Diese glückliche Fügung ist für
seine Armbrust-Karriere nicht ungewöhnlich. Bereits
der erste Kontakt mit der Sportart verdankte er dem
Zufall. 1976 fand in seiner Wohngemeinde
Schönengrund das Eidgenössische
Armbrustschützen-Fest statt, ein grosser Anlass für
die kleine Ausserrhoder Gemeinde. Wie so häufig in
Dörfern war die Mithilfe aus der Bevölkerung gross.
Auch Lehrer Vetterli engagierte sich im OK. Danach
ging es schnell, sehr schnell sogar. Kurz nach dem
Eidgenössischen trat er als Aktiver in den
Armbrustschützen-Verein ein. Bereits wenige Monate
später war er Trainer der Schweizer
Nationalmannschaft. Auch hier wurde er angefragt.
Ausschlaggebend war unter anderem, dass er als
Lehrer über die passenden didaktischen Fähigkeiten
verfügte. Dieses Amt hatte er vier Jahre inne.
Anschliessend wurde er Coach der kanadischen
Auswahl. «Ich war eine Art Entwicklungshelfer», sagt
der 63jährige. Es folgte eine mehrjährige
schöpferische Pause als Trainer. Danach kehrte er
1993 zur Schweizer Nati zurück. Unter seiner Ägide
erlebte die Equipe bis 2005 eine ihrer
erfolgreichsten Zeiten, die mit diversen Welt- und
Europameistertiteln gespickt war. «Ich war nur ein
kleines Rädchen», sagt er bescheiden. Als Aktiver
war er nicht ganz so erfolgreich. Immerhin schaffte
er während seiner Pause als Trainer 1982 den Sprung
ins Nati-Kader. Christian Vetterli greift heute noch
zur Armbrust, aber nicht mehr so oft wie früher. Er
schiesst 10-Meter-Match, die 30-Meter-Distanz hat er
vor zwei Jahren aufgegeben. Dafür hat er mit dem
Golfsport begonnen und dabei «ein neues Lebensgefühl
entdeckt.» Trotzdem: Sein Herzblut gehört der
Armbrust. Und für diese will er sich weiter
einsetzen, am liebsten als Präsident des
Weltverbandes.
«Schönste Gemeinde im Thurgau»
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Sulgen. Feierlicher hätte es
wahrlich kaum mehr sein können: Mit einem
Umzug und Ansprachen würdigten die Schweizer
Armbrustszene und die Thurgauer Politik das
grosse Fest in Sulgen.
Bericht: Rita Kohn |
«Heute ist Sulgen die schönste Gemeinde im Thurgau»,
sagte Gemeindeammann Hans Ziegler nicht ohne Stolz.
Mehrere Dutzend Fahnen, die nach dem Umzug vom
Bahnhof zum Festplatz in der Galerie des Auholzsaals
ausgehängt waren, zeigten tatsächlich ein
farbenprächtiges Bild. Die vielen lachenden
Gesichter, die vielen bekannten Gesichter und die
vielen staunenden Gesichter gaben dem ganzen Festakt
ein zusätzliches Gewicht. Immerhin: Sowohl Ständerat
Philipp Stähelin als auch Nationalrat Werner Messmer,
Regierungsrätin Monika Knill und Regierungsrat Jakob
Stark waren unter denjenigen, die Sulgen ihre
Aufwartung machten. Zudem waren der Einladung
zahlreiche Vertreter der Armbrustvereine aus der
ganzen Schweiz gefolgt. Sie alle zeigten sich
begeistert ob des Festplatzes, den sie in Sulgen
angetroffen haben.
Drang zur Freiheit
Regierungsrat Jakob Stark wies auf die Verbindung
von Tradition und Hightech hin, die gerade bei der
Armbrust zum Ausdruck komme. Hier stehe Wilhelm Tell
für den Drang zur Freiheit und den Willen zur
Selbstbehauptung. Etwas, was auch für den Thurgau
gelte. Denn dieser müsse sich zwischen Zürich und
St. Gallen behaupten und verhindern, längerfristig
auseinandergerissen zu werden. Der Tradition
gegenüber stehe die Hightech mit den heutigen
Armbrüsten, die höchste Präzision erlaubten. Auch im
Thurgau spiele Hightech eine grosse Rolle, würden
doch Spitzenunternehmen aus dieser Sparte den Ruf
des Thurgaus in die ganze Welt hinaustragen. Jakob
Stark nutzte auch die Gelegenheit, für das kommende
T14-Projekt zu werben und anzukündigen, der
Regierungsrat werde ein Projekt vorlegen, das der
intakten Thurgauer Landschaft Sorge trage.
Kitt und Kameradschaft
Ein Kantonales gebe Kitt und Kameradschaft, meinte
Marcel Tobler, Kantonalpräsident der Thurgauer
Armbrustschützen. Er dankte Sulgen dafür, mit der
Durchführung des Kantonalen den Weg auch für die
Durchführung der Weltmeisterschaft geebnet zu haben.
«Nur an einem solch grossen Fest können wir
spannende Wettkämpfe miterleben.» Der Kanton Thurgau
sei es gewohnt, grossartige Feste zu erleben, und
das Armbrustschützenfest in Sulgen reihe sich hier
nahtlos ein.
Auch Regierungsrat Jakob Stark hatte die Leistung
der Thurgauer Armbrustschützen gewürdigt, die im
Schnitt alle fünf Jahre ein Kantonales organisiert
hätten.
«Der Teller ist ganz»
1999 fand in Bürglen das letzte Kantonale
Armbrustschützenfest statt. Dieser Verein
überbrachte nun den Kollegen aus Sulgen die
Kantonalfahne und verabschiedete diese feierlich mit
einem Fahnengruss. Ebenso feierlich wurde die Fahne
in Sulgen willkommen geheissen. Ein beachtlicher
Geldbetrag in die Kasse des ASV Sulgen sowie ein
kunstvoll gestalteter Teller waren die
Gastgeschenke, die Bürglen mitbrachte. Die
kunstvolle Gestaltung des Tellers bewegte Hans
Ziegler, der als OK-Chef des Kantonalen die
Geschenke entgegennahm, der grossen Festgemeinde zu
versichern: «Der Teller ist ganz.»
Mit einem bunten Showprogramm und den Klängen der
Musikgesellschaft Sulgen, die für einen
stimmungsvollen Rahmen über den ganzen Anlass hinweg
gesorgt hatte, liessen die Gäste den offiziellen Tag
gemütlich ausklingen.
Symbol
für Zusammenhalt
|
Sulgen.
Eine in den Farben Gelb,
Grün, Rot und Weiss gehaltene Fahne stellt
das Geschenk dar, das sich die
Armbrustschützen von Sulgen zum 100.
Geburtstag des Vereins gemacht haben. Sie
wurde feierlich geweiht.
Bericht: Arne Goebel |
Claudio Antonazzo, Präsident des ASV Sulgen, sprach
am Samstagabend im Auholzsaal von einem besonderen
Anlass, der sich nach 60 Jahren wiederholt. Am 20.
Juni 1948, zum 40-Jahr-Jubiläum des
Armbrustschützenvereins Sulgen, das im Rahmen des
13. Kantonalen Armbrustschützenfestes stattfand,
wurde die erste Vereinsfahne geweiht. Damals wie
heute stand der ASV Bürglen Pate. Die Fahne sei, so
Antonazzo, für einen Verein ein wichtiges Utensil.
«Der Verein steht geschlossen hinter der Fahne. Man
freut sich geschlossen unter der Fahne, wie bei der
Hochzeit eines Vereinskameraden, aber man nimmt auch
geschlossen Abschied unter der Fahne», sagte der
Präsident des ASV Sulgen. «Ich bin stolz, ein Symbol
einzuweihen, das unseren Zusammenhalt besiegelt»,
fügte er hinzu.
Glückwünsche für die Zukunft
Jakob Stark, selbst langjähriger Armbrustschütze,
überbrachte Grüsse und Glückwünsche des
Regierungsrates. «Ich habe 1986 im OK des
Eidgenössischen in Sulgen mitgearbeitet. Schon
damals gab es hier tatkräftige Leute», sagte Stark.
Er sprach dem Verein Dank und Anerkennung aus, ein
so grosses Fest und die Austragung der
Weltmeisterschaft realisieren zu können, welche
positive Auswirkungen auf die Gemeinde und die
Region habe. Gemeindeammann und OK-Präsident des 20.
Thurgauer Armbrustschützenfestes Hans Ziegler
wünschte dem Verein «unter der neuen Fahne viel
Glück und Segen». Den ASV Sulgen, der in den
vergangenen hundert Jahren Höhen und Tiefen erlebt
habe, bezeichnete Ziegler als einen friedlichen und
hilfsbereiten Verein. Im Anschluss an seine
Ansprache übergab Ziegler Antonazzo einen
finanziellen Beitrag der Gemeinde für die neue
Vereinsfahne.
«Ohne Kantonales keine WM»
Andreas Burkhalter, Präsident des Eidgenössischen
Armbrustschützenverbandes, sprach ebenfalls Dank und
hohe Anerkennung für die Austragung der nationalen
und internationalen Wettkämpfe aus. «Mit der
Fahnenweihe haben wir die Gewissheit, auch in
Zukunft zu unserem Sport zu stehen», betonte
Burkhalter.
Markus Roth, OK-Präsident der diesjährigen
Armbrust-Weltmeisterschaft, übergab Claudio
Antonazzo die erste Ehrenmedaille der WM 2008.
«Während andere Vereine zu ihrem 100-Jahr-Jubiläum
eine Vereinsreise machen oder zusammen essen gehen,
hat sich der ASV Sulgen anders entschieden und ein
kantonales Schützenfest organisiert. Ohne Kantonales
hätte es auch keine WM gegeben», sagte Roth.
Fahnengötti Patrick Frick von der TKB Sulgen freute
sich, dass der ASV Sulgen mithelfe, das Dorfleben zu
pflegen. Während die TKB den Grossteil der Kosten
für die Fahne übernommen hat, hob Antonazzo auch
kleinere Beträge hervor und verwies auf eine
Jungschützin, die sich mit ihrem Sackgeld an der
Fahne beteiligt hatte.
Spitze Bemerkungen
Der Abend wurde von der Musikgesellschaft
Sulgen-Schönenberg-Kradolf, dem Männerchor sowie dem
Jodelcub Sulgen musikalisch umrahmt. Die
Nachwuchsschützen gaben mit ihrer «Tell-Show» einen
nicht ganz ernst gemeinten Einblick in ihr Training.
Sängerin und Bauchrednerin Karin Ettlinger
moderierte zusammen mit ihrem «Chico», der sich
immer wieder zu spitzen Bemerkungen hinreissen
liess, den Anlass im zu zwei Dritteln gefüllten
Auholzsaal. EASV-Zentralpräsident Andreas Burkhalter
zeigte sich enttäuscht darüber, dass nur wenige der
angereisten Schützen den 100. Geburtstag des ASV
Sulgen mitfeierten.
Die
Pfeile fliegen
Claudio Antonazzo vom ASV Sulgen
erreichte im Final den 2. Rang. |
|
Sulgen. Viele Helferinnen und
Helfer arbeiteten während Wochen darauf hin,
nun können sie die Früchte ihrer Bemühungen
ernten: Das grosse Armbrustschützenfest ist
eröffnet.
Bericht:
Rita Kohn /Arne Goebel |
«Hatten Sie schon einmal eine
Armbrust in der Hand?» Eine Frage, die wohl die
meisten Gäste am späten Mittwochnachmittag in Sulgen
mehrfach zu hören bekamen. Viele von ihnen hatten
nicht und so wurde das Gästeschiessen, mit dem der
grösste Armbrustschützen-Anlass der Schweiz seinen
Auftakt erlebte, zu einem ganz neuen Erlebnis.
«Ich habe getroffen»
Das beglückte «Sieh mal, ich habe
getroffen», das da und dort daraufhin zu hören war,
entlockte den Instruktoren ein wohlwollendes
Schmunzeln. Sie erinnerten sich an ihren ersten
Schuss auf die Scheibe, staunten ob der Naturtalente
und trösteten jene, denen die Armbrust nicht
wirklich näherkommen wollte. Das Ziel aber war
erreicht. Die Sponsoren und Gäste, die zum
Auftakt-Schiessen geladen waren, konnten sich ein
Bild von dieser Randsportart machen.
Höchstleistung gezeigt
So richtig zur Sache ging es, als ein
etwas kühleres Lüftchen durch das grosse Zelt
strich, in dem die 43 Schiessplätze eingerichtet
waren. Dort hiess es für all jene, die sich bei den
Thurgauer Meisterschaften für den Final qualifiziert
hatten, Höchstleistung zu zeigen. Den ersten Rang im
Final 30 m kniend erzielte Bruno Inauen aus Neuwilen
mit 291 Punkten, Rang 2 Claudio Antonazzo mit 288
Punkten, gefolgt von Markus Eugster (286 Punkte),
beide Sulgen. Rang 4 belegte Edi Schmid aus
Frauenfeld, die drei Bürgler René Keiser, Andreas
Wüst und Iwan Eberhart errangen die folgenden
Plätze. Im Final der Junioren standen die Schwestern
Petra (281 Punkte) und Claudia Kneubühl (273) aus
Frauenfeld zuoberst auf dem Podest. Der Bürgler
Andreas Brunnenmeister erreichte mit 273 Punkten den
3. Rang.
Woher
kommt der Weltmeister?

Bereit zum Schiessen: Im grossen,
temporären Schützenstand stehen 50
Scheiben bereit, auf denen die
Meisterschaften ausgetragen werden |
|
Sulgen. Kommt der
Armbrust-Weltmeister aus Russland? Oder aus
Israel? Oder doch aus der Schweiz? In rund
einer Woche steht fest, welche Landeshymne
zur Ehrung gespielt wird. Zudem stehen
Jubiläen und weitere Meisterschaften auf dem
Programm
Bericht:
Rita Kohn |
Die Organisatoren des grossen
Armbrust-Schützenfestes in Sulgen haben einiges in
ihr Paket geschnürt: Nicht nur, dass innerhalb der
nächsten zehn Tage auf dem eigens dafür
eingerichteten Gelände die Thurgauer Meister und die
Schweizer Meister erkoren werden, auch die
Weltmeisterschaften finden im Rahmen des
Schützenfestes statt. Und zwar mit internationaler
Beteiligung, werden doch unter anderem Schützen aus
Russland, Israel oder Frankreich erwartet. Insgesamt
sollen Schützen aus elf Nationen am Start sein.
Zweimal 100 Jahre
Doch ist es nicht nur der Wettkampf, der im Zentrum
der kommenden Tage stehen wird, sondern der
Armbrust-Sport generell. Denn nebst den drei
hochkarätigen Meisterschaften stehen auch gleich
zwei 100-Jahr-Jubiläen an: jenes vom
Armbrustschützenverein Sulgen und das vom Thurgauer
Armbrustschützenverband.
Schiessen, Umzug, Fest
Damit auch die Freude am gemeinsamen Sport und der
Kontakt zur Bevölkerung der Region nicht zu kurz
kommen, werden verschiedene Festlichkeiten den
eigentlichen Wettkampf begleiten. Die Attraktivsten
davon sind die Fahnenweihe und der Galaabend des ASV
Sulgen am Samstag, 5. Juli, um 20.15 Uhr. Unter
Mitwirkung verschiedener regionaler Vereine wird dem
Publikum ein buntes Unterhaltungsprogramm geboten.
Für den Sonntag, 6. Juli, ist der offizielle Festtag
des grossen Armbrust-Schützenfestes in Sulgen
vorgesehen. Um 10.45 Uhr zieht ein farbenfroher
Umzug vom Bahnhof Sulgen zum Festgelände, wo der
eigentliche Festakt mit Reden und Unterhaltung
stattfinden wird.
Einen Tag später, am Montag, 7. Juli, findet um 20
Uhr die Eröffnung der Weltmeisterschaft auf dem
Festgelände statt, natürlich erneut unter
musikalischer Umrahmung.
Am Mittwoch, 9. Juli, heisst es dann ab 21 Uhr Show,
Stimmung und Unterhaltung mit Alpenland-Sepp & Co.
sowie mit der Rocklady Barbara. Dies ganz unter dem
Motto: Gaudiabend.
Der Schlussabend der Weltmeisterschaft mit
Siegerehrung wird am Donnerstag, 10. Juli, ab 20 Uhr
im Auholzsaal stattfinden.
Und am Samstag, 12. Juli, erlebt das grosse Fest ab
20.15 Uhr (im Auholzsaal) einen weiteren Höhepunkt.
Dann nämlich wird der Thurgauer
Armbrustschützenverband mit einem Galaabend sein
100-Jahr-Jubiläum feiern.
Die letzten Aktivitäten schliesslich finden am
Sonntag, 13. Juli, statt, wenn ab 11.30 Uhr das
Absenden mit Siegerehrungen und Rangverkündigungen
auf dem Programm steht.
Helfer und Unterkunft
Um einen Anlass in dieser Grössenordnung
durchzuführen, musste nicht nur eine grössere
Infrastruktur bereitgestellt werden, es braucht auch
eine ganze Zahl von Helferinnen und Helfern. Diese
konnten nicht ausschliesslich in der Region
rekrutiert werden, so dass nicht nur für die
Sportlerinnen und Sportler Unterkünfte organisiert
werden mussten, sondern auch für den Helferstab.
Hier stehen inzwischen mehrere Angebote zur
Verfügung. Weitere helfende Hände in der
Festwirtschaft sind nach wie vor gerne gesehen.
«Das
Gesamtbild ist schön»
Die sechs
Ehrendamen
Bild: goe |
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Sulgen. Die Ehrendamen für das 20. Thurgauer
Armbrustschützenfest haben am
Mittwochnachmittag erstmals ihr Outfit
präsentiert. Entworfen wurden die Kleider
vom «Atelier Couture Creation» des des
Bildungszentrums für Bau und Mode (BBM)
Kreuzlingen.
Bericht: Arne Goebel |
Ende Mai haben die Ehrendamen des 20. Thurgauer
Armbrustschützenfestes das «Atelier Couture
Creation» des Bildungszentrums für Bau und Mode in
Kreuzlingen besucht. Dort wurde Mass genommen für
die Kleider, die die Ehrendamen am Anlass tragen
werden.
Nach fünf Wochen fertig
«Wir konnten unter vier verschiedenen Stoffen
auswählen und haben uns für den grün-gemusterten
entschieden», sagt Nadja Rohr, die im OK für den
Samariter-Dienst zuständig ist und zusammen mit Gaby
Nägeli für die Ehrendamen und deren Bekleidung
verantwortlich zeichnet. Von Gaby Nägeli kam auch
der Vorschlag, mit dem BBM in Kontakt zu treten. Vom
Massnehmen bis zur Fertigstellung der Kleider sind
rund fünf Wochen vergangen. Auf den Schnitt habe man
nur wenig Einfluss gehabt. Da das BBM eine
Ausbildungsstätte ist, wollte man den angehenden
Damenschneiderinnen freie Hand bei der Gestaltung
lassen. Einige der Ehrendamen waren nicht ganz
glücklich mit dem Resultat. «Der Ausschnitt könnte
etwas tiefer und der Schnitt figurbetonter sein», so
die Meinung. «Es wird noch einen V-Ausschnitt
geben», erklärte Nadja Rohr. «Zusammen mit einer
weissen Stola, einer Tasche und einem Blumenstrauss
ergibt sich ein schönes Gesamtbild.»
Erster Auftritt am Mittwoch
Insgesamt zeigen sich die Ehrendamen zufrieden mit
ihrem Outfit. Ihren ersten Auftritt werden sie am
kommenden Mittwoch, 2. Juli, haben, wenn ab 16 Uhr
das Sponsoren-, Medien- und Gästeschiessen
stattfindet. «Zu ihren Aufgaben gehört es, die Gäste
zu betreuen, den Fest-umzug zu begleiten sowie
Preise zu vergeben und Sieger zu ehren», umreisst
Nadja Rohr das Anforderungsprofil der Ehrendamen.
Couture Creation
Das «Atelier Couture Creation» des kantonalen
Bildungszentrums für Bau und Mode (BBM) in
Kreuzlingen besteht seit 1978 und hat bisher 86
Damenschneiderinnen und drei Damenschneider
ausgebildet. Seit 2002 gibt es einen neuen
Ausbildungsplan, der mit der Berufsbezeichnung
«Bekleidungsgestalterin/Damenbekleidung» der Arbeit
im Atelier gerechter wird als jene der
«Damenschneiderin». (goe)
«Wir sind im Zeitplan»
Am Wochenende wurde die fast 60 Meter
lange Schiesswand aufgebaut.
Bild: goe |
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Sulgen.
Am vergangenen Wochenende wurde im Auholz
mit dem Aufbau der Infrastruktur begonnen.
Beim Aufbau der Schiesswand
kam schweres Gerät zum Einsatz.
Bericht: Arne Goebel |
Markus Eugster,
Bauchef im OK für das 20. Thurgauer
Armbrustschützenfest, hat nach dem Start der
Aufbauarbeiten eine erste positive Bilanz gezogen.
«Die Arbeiten gehen zügig voran, wir sind gut im
Zeitplan», so sein Resümee. Rund 35 Helfer haben im
Auholz am vergangenen Wochenende zugepackt.
Die Scheibenwand
steht
Zudem haben sich mehr
Helfer an den Arbeiten beteiligt als Anmeldungen
vorlagen. «Das war natürlich eine Super-
sache», freut sich
der Bauchef. Besonders arbeitsintensiv war der
Aufbau der 57 Meter langen und sechs Meter hohen
Schiesswand. Dort werden am Armbrustschützenfest die
Schiessscheiben angebracht. Ohne den Einsatz von
schwerem Gerät wäre da nichts gegangen. Neben der
Scheibenwand stehen bereits die Bleigiesserei und
die Einwandungen für die Bar. Schwere Baumaschinen
sollten jetzt jedoch nicht mehr eingesetzt werden.
«Die schlimmen Arbeiten sind gemacht», formuliert es
Markus Eugster.
Weitere Helfer
gesucht
Unter der Woche sind die Helfer jeweils von 18 bis
22 Uhr im Einsatz, am Samstag von 8 bis 17 Uhr.
Markus Eugster und sein Team freuen sich über
weitere Helfer, besonders für den Donnerstag und
Freitag, wenn der Aufbau der Zelte ansteht. Wer die
Aufbauarbeiten unterstützen kann, soll sich bitte
beim Personalchef Claudio Antonazzo unter Tel. 071 642 70 65
oder 071 655 16 56
sowie per E-Mail unter
personal@sulgen08.asvsulgen.ch
melden. Zudem freut sich Claudio Antonazzo auch über
Personen, die bereit sind, während des Thurgauer
Armbustschützenfestes im Service der Festwirtschaft
mitzuhelfen.
Weltelite schiesst im Auholz
Die Weltspitze misst sich am Thurgauer
Armbrustschützen-fest Anfang Juli im
Auholz.
Bild: pd |
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Sulgen. Im
Rahmen des Thurgauer Kantonalen
Armbrustschützenfestes wird auch die
Weltmeisterschaft ausgetragen, die spannende
Wettkämpfe auf höchstem Niveau verspricht.
Die Weltspitze misst sich im Auholz.
Bericht: Arne Goebel |
Wie viele und welche
Athle-ten sich an den Wettkämpfen beteiligen werden,
kann Markus Roth (Rafz), OK-Präsident der 14.
Armbrust-WM noch nicht mit abschliessender
Sicherheit sagen. Dazu müsse man die
Qualifikationen, die bis Ende des Monats in den
teilnehmenden Nationen stattfinden, abwarten. Doch
auch die im Sommer stattfindenden Olympischen Spiele
in Peking haben Auswirkungen auf die WM 2008 in
Sulgen. «Wenn sich die ganz grossen Cracks für
Olympia qualifizieren, werden sie in Sulgen nicht
dabei sein», ist sich Markus Roth sicher. Fest steht
hingegen, dass elf Nationen im Auholz an den Start
gehen. Russland, Slowenien, Kroatien, Ungarn,
Tschechien, Deutschland, Österreich, Frankreich,
Israel, die Niederlande und die Schweiz werden an
den Wettkämpfen vertreten sein. Im 10- und
30-Meter-Bereich wird es 120 Starts geben. Polens
Teilnahme steht aus.
Mit Polen werde derzeit noch über eine Teilnahme
verhandelt. «Sie sind noch hin- und hergerissen»,
umschreibt es Roth. Als eine der stärksten
Mannschaften nennt der OK-Präsident Russland. «Aber
auch Deutschland, Österreich, Slowenien und die
Schweiz kommen mit guten Leuten.» Sulgen hat sich
aufgrund des 100-Jahre-Jubiläums des ASV bereit
erklärt, das Kantonale Armbrustschützenfest
durchzuführen. «Bis Anfang 2007 war vom Weltverband
aus nicht klar, wo internationale Wettkämpfe
stattfinden sollen. So hat der Eidgenössiche
Armbrustschützenverband vorgeschlagen, die
Weltmeisterschaft in die Schweiz zu holen», sagt
Markus Roth.
Ideale Infrastruktur
Aufgrund der idealen Infrastruktur, die der ASV
Sulgen am Thurgauer Armbrustschützenfest – unter
anderem mit einem eigens für diesen Anlass
errichteten Schiesszelt – bieten kann, sei der
Wunsch, die WM hier ausrichten zu können, schnell
klar gewesen. «Als ich angefragt wurde, das Amt des
OK-Präsidenten für die WM zu übernehmen, habe ich
nicht lange überlegt und auf Sulgen gehofft», so
Roth. Eines steht für ihn fest: «Ohne die Sulger
Unterstützung hätten wir die Armbrust-WM nicht in
die Schweiz holen können.»
Präzises Schiessen wird belohnt
Jungschütze Christian Berger und Kartbahn-Betreiber Willi Franchetto. |
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Sulgen. An zwei Spezialevents warten auf die
Nachwuchsschützen am Thurgauer
Armbrustschützenfest interessante Preise.
Neben einer Fahrt in den Europapark können
treffsichere Junioren auf der Kartbahn ihre
Runden drehen.
Bericht: Arne Goebel |
Am
Thurgauer Armbrustschützenfest, das vom 3. bis 13.
Juli in Sulgen stattfindet, kommt auch der Nachwuchs
zu Ehren. Mit zwei Spezialevents, die auf die
Junioren zugeschnitten sind, sollen diese weiterhin
für den Sport begeistert werden. Alle
Nachwuchsschützen, die mit der Stammsektion am Fest
teilnehmen, kommen in den Genuss einer möglichen
Reise in den Europapark Rust. Nach einer bestimmten
Formel werden die Junioren aus dem potenziell
grössten Teilnehmerfeld ermittelt. Kurzum, der
Verein, der mit den meisten Junioren antritt, hat
die besten Chancen, zu den Gewinnern zu gehören. Der
Event soll im Herbst stattfinden. Des Weiteren
werden aber auch die sportlichen Leistungen belohnt:
Diejenigen Jungschützen, die im Nachwuchsstich
mindestens 54 Punkte erreichen, gewinnen eine
Gratisfahrt auf der Sulger Kartbahn. «Idealerweise
sollten diese Gutscheine während des Festes
eingelöst werden, denn viele Teilnehmer kommen von
weit her», rät Ehrenmitglied Manfred Schweiss. Ziel
und Zweck dieser Spezialevents ist die Förderung des
Armbrustschiessens im Nachwuchsbereich. Es werden
rund 200 Junioren erwartet.
Die
Ruhe vor dem Ansturm
Die Wiese im Auholz soll während des
Thurgauer Armbrustschützenfestes eine
Vielzahl von Campern beherbergen |
|
Sulgen. Für das Anfang Juli stattfindende
20. Thurgauer Armbrustschützenfest wird ein
grosser Schützen- und Besucheransturm
erwartet. Neben Hotels und
Massenunterkünften steht auch ein Zeltplatz
bereit. Bis jetzt sind die Anmeldungen
jedoch noch verhalten.
Bericht: Arne Goebel |
Auf dem Festgelände um den Auholzsaal werden vom 3.
bis 13. Juli über 1400 Schützen aus der ganzen
Schweiz erwartet. Dazu rechnen die Veranstalter noch
mit einigen tausend Zuschauern. Während des Anlasses
findet zudem vom 7. bis zum 10. Juli die
Armbrust-Weltmeisterschaft statt. Unterkünfte
dürften also rar werden. Auf der offiziellen
Homepage
sulgen08.asvsulgen.ch
des Anlasses findet sich eine Übersicht an Hotels im
Thurgau. Zusätzlich zu diesen Angeboten, die die
Schützen und Besucher direkt buchen, steht ein
Massenlager mit rund 140 Plätzen sowie ein Zeltplatz
zur Verfügung. Sollte es auf dem Zeltplatz zu eng
werden, könne man auf den benachbarten Kiesplatz
ausweichen.
Erst 13 Anmeldungen
«Für
den Zeltplatz haben wir bisher erst 13 Anmeldungen»,
erklärt Walter Bächtold, der im OK des
Armbustschützenfestes die Unterkünfte koordiniert.
Die meisten Anmeldungen kamen bislang aus der
Innerschweiz sowie dem Kanton Zürich. Aus dem
Ausland habe sich noch niemand für eine Standfläche
auf dem Zeltplatz angemeldet. Neben Wohnzelten
werden auch Stellplätze für Wohnwagen und Wohmobile
zur Verfügung gestellt. «Die Infrastruktur, die wir
bieten sind Stromanschlüsse sowie eine Zapfstelle
für Trinkwasser. Waschgelegenheiten bieten die nach
Geschlechtern getrennten Massenduschen im Auholzsaal»,
sagt Bächtold.
Bestens ausgerüstete Camper
Zusätzlich zu den dortigen WC-Anlagen können auch
jene im Armbustschützenhaus aufgesucht werden.
Grilliert werden kann laut Bächtold auf der
Feuerstelle beim Auholz-Spielplatz. Sonst kann jeder
auf eigenes Equipment zurückgreifen. «Die Camper
sind bestens ausgerüstet mit Gaskochern oder eigenen
Grills», fügt Bächtold hinzu. Spezielle Auflagen
hinsichtlich des Brandschutzes gebe es keine, es
genüge da der gesunde Menschenverstand.
Steigerung erwartet
Der
Anmeldeschluss für die Massenunterkunft und den
Zeltplatz ist am Sonntag, 15. Juni. Bis jetzt seien
die Anmeldungen erst vereinzelt eingegangen. Walter
Bächtold rechnet jedoch mit einer deutlichen
Steigerung in den kommenden Wochen. (goe)
Grossanlass sucht Helfer

ASF-Personalchef Claudio Antonazzo
wünscht sich mehr Unterstützung bei der
WM und im Service. |
|
Sulgen. Für das im Juli stattfindende
Thurgauer Armbrustschützenfest haben sich
noch nicht genügend Helfer angemeldet. Vor
allem unter der Woche, während der
Weltmeisterschaft, fehlen in verschiedenen
Bereichen helfende Hände.
Bericht: Arne Goebel |
Beim
Schiessbetrieb und der Festwirtschaft, den
Hauptbereichen des 20. Thurgauer
Armbrustschützenfestes, fehlen zurzeit noch Helfer.
«An den Wochenenden sieht es ganz gut aus, aber
unter der Woche fehlen uns Kapazitäten», erklärt
Claudio Antonazzo, Präsident des ASV Sulgen und
Personalchef des Schiessanlasses, auf Anfrage.
Gerade dann aber wäre man auf Helfer angewiesen,
denn dann findet die Weltmeisterschaft statt.
Konzentriert arbeiten
Gesucht werden zwölf Stand- und fünf Sektorchefs pro
Schicht, die im Schiessbetrieb mitarbeiten, die
Schiesskartons vor Ort auswerten sowie die Warner
und deren Arbeit kontrollieren. Dass
Schiess-erfahrung für diese Aufgabe von Vorteil ist,
muss Antonazzo nicht betonen. Pro Schicht werden
zudem 23 Warner benötigt. Diese übertragen den
Schiesswert ins Schiessbüchlein und machen die Karte
parat, die der Schütze schiessen will. Warner
sollten ruhig und konzentriert arbeiten. Laut
Antonazzo sei diese Aufgabe ideal für Schulkinder ab
der
4.
Klasse. Auf die Nachfrage an den Schulen habe der
Personalchef bisher nur schleppend Reaktionen
erhalten. Nebst Helfer-T-Shirt und Verpflegung
werden die Warner und beiden Kuriere, die die
Schiesstalons einsammeln und zur Auswertung bringen,
mit 1.50 Franken pro Stunde separat entschädigt.
Gesucht werden zudem Helfer im Schiessbüro, beim
Bleigiessen und im Waffen-Depot.
Angemessen entschädigen
Auch bei der Festwirtschaft gibt es noch Bedarf an
Helfern. So etwa in der Küche, am Buffet, an der
Bar, am Grill oder an der Abwaschmaschine. «Die
Vereine haben sich gut angemeldet, trotzdem gibt es
auch hier wieder unter der Woche noch zu wenig
Servicepersonal», sagt Antonazzo. Ziel sei es, die
Helfer angemessen zu entschädigen. So soll der
Gewinn der Festwirtschaft durch die 12 000
Helferstunden geteilt werden. «Was wir leider nicht
anbieten können, ist ein Fixbetrag», hält Antonazzo
fest. Anforderungsprofile und Anmeldeformulare
finden sich unter
sulgen08.asvsulgen.ch.
Unterkunft für Helfer
Für
die auswärtigen Helferinnen und Helfer sucht das OK
noch Unterkunftsmöglichkeiten in Sulgen und der
näheren Umgebung für die Zeit vom 3. bis 13. Juli.
Laut Personalchef Claudio Antonazzo müssen diese
auch nicht gratis sein. (goe)
Mit sanftem Druck zum Erfolg
Patrick Frick ist Herr über die Finanzenvon «Sulgen 08».
Die Thurgauer Kantonalbank zählt zu den
Hauptsponsoren des Grossanlasses |
|
Sulgen. In einem halben Jahr beginnt das Thurgauer Armbrustschützenfest. Schon jetzt ist klar: Der Grossanlass steht finanziell auf sehr sicherem Fundament. Bis es soweit war, mussten die Veranstalter monatelange Überzeugungsarbeit leisten. Einer der Hauptverantwortlichen für den Erfolg ist Finanzchef Patrick Frick.
Anfang Dezember 2007 hörte man im Vereinshaus der Sulger Armbrustschützen die Korken knallen. Schützen sind für ihre chronische Festlaune zwar bekannt,
doch |
diesmal floss der «Götighofer» aus
einem handfesten Grund: Die Sponsorensuche für das
Thurgauer Armbrustschützenfest, das im Juli 2008 in Sulgen über die Bühne gehen wird, ist beendet, das Fest steht finanziell definitiv auf sicherem Boden. Der Mann, der dies melden konnte, ist Patrick Frick, Leiter der Sulger Niederlassung der Thurgauer Kantonalbank und Finanzchef von «Sulgen 08».
Simpel und effizient
Er hätte niemals gedacht, dass es so gut läuft, sagt Frick. «Natürlich haben wir vorsichtig budgetiert. Doch das Resultat übertraf unsere Erwartungen bei Weitem.» Im Klartext: Die Veranstalter des 20. Thurgauer Armbrustschützenfests haben schon jetzt so viele Sponsorengelder auf der Seite, dass sogar die freiwilligen Helfer bezahlt werden können. «Wir wissen zwar noch nicht, wie hoch der Betrag sein wird, aber es steht fest, dass alle etwas kriegen.»
Für den Finanzfachmann ist klar: Die gute Konjunkturlage ist nicht allein verantwortlich für das bereitwillige Engagement der Geldgeber. «Den wichtigsten Beitrag leisteten wir selbst.» Und damit meint Frick nicht allein sein Ressort, sondern alle zehn Mitglieder des OK-Ausschusses. Das Konzept für die Sponsorensuche war simpel und effizient zugleich. Wer einen potenziellen Sponsoren persönlich kannte, fragte gleich selber an. Zudem verschickte Sponsoring-Chef Viktor Herzog mehr als 600 Briefe. So ergaben sich unzählige Kontakte. Frick und Herzog trieben ihre Leute immer wieder zum Nachhaken an – manchmal auch mit sanftem Druck, wie Frick einräumt. «Das war Knochenarbeit, führte letztlich aber zum Erfolg.»
Sympathiebonus
Die Liste der Sponsoren und Festführer-Inserenten von «Sulgen 08» liest sich wie eine Bestandesaufnahme der Ostschweizer Unternehmenslandschaft. Ob Dorfschreiner oder Weltkonzern, alles will dabei sein, wenn sich die Tellensöhne und -töchter der Eidgenossenschaft (ein Kantonalfest zieht jeweils Schützinnen und Schützen aus der ganzen Schweiz an) in ihrer Kunst messen. Armbrustschützen können offenbar dank ihrem urschweizerischen Sportgerät auf einen besonderen Sympathiebonus zählen. (ar)
Helfer gesucht
Rund 100 Helferinnen und Helfer pro Tag werden für das 20. Thurgauer Armbrustschützenfest vom 3. bis 13. Juli 2008 benötigt. Insbesondere für die Festwirtschaft und den Schiessbetrieb wird noch Personal gesucht. Anmeldungen nimmt Claudio Antonazzo bis 31. März per E-Mail (personal@sulgen08.asvsulgen.ch) oder unter Telefon P: 071 6427065,
G: 071 6661656 entgegen. Primarschüler ab der Mittelstufe können sich als Warner melden. Für ihren Einsatz erhalten sie 1.50 Franken pro Stunde. Helferunterlagen sind unter sulgen08.asvsulgen.ch in der Rubrik
«Helfer» abrufbar. (ar)
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Medienmitteilung: Ein Jahr vor dem 20. Thurgauer
Armbrustschützenfest
Noch 365
Tage bis zum Start
In genau
einem Jahr wird in Sulgen das 20. Thurgauer
Armbrustschützenfest eröffnet. Vom 3. bis 13. Juli
2008 werden auf dem Festgelände rund um den
Auholzsaal über 1400 Schützen aus der ganzen Schweiz
erwartet.
Nach mehr als
zwanzig Jahren steht Sulgen wieder im Brennpunkt des
Armbrustschützensports. Unter dem Titel «Sulgen 08»
findet im Auholz vom 3. bis 13. Juli 2008 das 20.
Thurgauer Armbrustschützenfest statt. Auf einer
Anlage, die eigens für den Anlass erstellt wird,
messen sich rund 1400 Schützinnen und Schützen.
Parallelen
zu 1986
Die Parallelen
zum Fest von 1986 sind unverkennbar: Wurde damals in
Sulgen gleichzeitig um eidgenössische und
europäische Titel gekämpft, wird auch im kommenden
Jahr zeitgleich ein internationaler Wettbewerb
ausgetragen: Neben dem 20. Thurgauer
Armbrustschützenfest werden auf dem Festgelände auch
die Weltmeisterschaften durchgeführt.
Doppeltes
Jubiläum
Warum 2008, warum
Sulgen? Diese Frage ist schnell geklärt: Im
kommenden Jahr blicken nicht nur die Thurgauer
Armbrustschützen auf 100 Jahre Verbandsgeschichte
zurück, auch die Sulger Armbrustschützen feiern das
100-jährige Bestehen ihres Vereins. Der Schritt zu
einer gemeinsamen Feier war damit klein. Bald war
klar, dass es mehr als ein blosser Festakt werden
soll – «Sulgen 08» war geboren.
Doppeltes
Jubiläum
Nicht zuletzt
dank dieses Doppeljubiläums finden sich unter den 40
OK-Mitgliedern Schützen aus dem ganzen Kanton. Als
Ehrenpräsident amtet Regierungsrat Jakob Stark,
selber langjähriges Mitglied der Armbrustschützen
Buhwil-Neukirch. Über beste Verbindungen verfügt das
OK auch zum Thurgauer Kantonalverband: Das
Sekretariat von «Sulgen 08» führt Verbandspräsident
Marcel Tobler von Schönenberg. Der Gemeindeammann
von Kradolf-Schönenberg, Walter Schönholzer,
ebenfalls aktives Mitglied der Armbrustschützen
Buhwil-Neukirch, betreut im OK den Bereich
Kommunikation. Die operative Leitung ist ganz in
Sulger Händen: Der Vereinspräsident der Sulger
Armbrustschützen, Claudio Antonazzo, zeichnet als
Vizepräsident verantwortlich, der Sulger
Gemeindeammann Hans Ziegler für die Gesamtleitung
des OKs.
Helfer
gesucht
Anlässe in der
Grössenordnung von «Sulgen 08» sind ohne freiwillige
Helfer undenkbar, wie Claudio Antonazzo sagt. «Rund
90 Helfer werden jeden Tag im Einsatz stehen – und
das während zehn Tagen. Damit sind wir auf die Hilfe
von Vereinen, Schulen und der Bevölkerung
angewiesen.» Nach den Sommerferien sollen deshalb
sämtliche Vereine der Region AachThurLand eingeladen
werden, um Helfer zu rekrutieren. Der Einsatz soll
sich laut Antonazzo für die Vereine bezahlt machen:
«Wer mithilft, soll am Erfolg des Festes beteiligt
werden.»
Homepage
aufgeschaltet
Genau ein Jahr
vor dem Fest wird auch die Homepage aufgeschaltet.
Unter sulgen08.asvsulgen.ch werden in den kommenden
Monaten laufend aktuelle Informationen zugänglich
gemacht. Geplant ist auch ein Blog, bei dem Schützen
regelmässig über ihre Wettkampfvorbereitungen
berichten.
2. Juli 2007/ar |
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